Freitag, 19. April 2024
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Ukraine: An Schwulen-Verfolgung beteiligter Warlord aus Tschetschnien getötet

Magomed Tuschajew soll beim Kampf um den Flughafen Hostomel getötet worden sein

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Ein tschetschenischer Warlord, der auch an der Verfolgung von Angehörigen sexueller Minderheiten beteiligt gewesen sein soll, soll Medienberichten zufolge beim Einmarsch Russlands in der Ukraine getötet worden. Magomed Tuschajew soll Teil eines Konvois aus 56 Panzern tschetschenischer Kämpfer gewesen sein, der beim Kampf um den Flughafen Hostomel von ukrainischen Truppen zerstört wurde. Eine unabhängige Bestätigung seines Todes gibt es noch nicht. 

Der tschetschenische Präsident Kadyrow bestreitet den Verlust seiner Elitetruppe

Der autoritär regierende Präsident Ramzan Kadyrow bestreitet den Verlust des 141. Motorisierten Regiments der tschetschenischen Nationalgarde, einer Elitetruppe des Herrschers, und den Tod ihres Kommandanten. Russland hat sogar Informationen verbreitet, dass Kadyrow nach dem Angriff mit Tuschajew gesprochen hätte und auch entsprechendes Bildmaterial veröffentlicht. 

Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax hat allerdings berichtet, dass Kämpfer der Ukraine am 26. Februar jene Spezialeinheit der tschetschenischen Nationaleinheit, zu der auch Tuschajew gehörte, in der Region Gostomel geschlagen hätten. Auch ein Sprecher des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski hat Tuschajews Tod bestätigt. 

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Zumindest seit 2017 war Tuschajew an der Verfolgung sexueller Minderheiten beteiligt

Welche Rolle Tuschajew bei der Verfolgung sexueller Minderheiten in der russischen Teilrepublik genau gespielt hat, ist unklar. Menschenrechtsorganisationen zufolge war er einer der führenden Berater von Kadyrow und soll ihn zumindest seit 2017 bei den “Säuberungen” von LGBTI-Personen in Tschetschenien unterstützt haben. Informationen des Los Angeles Blade  zufolge war er noch im Mai 2021 an der systematischen Gewalt gegen Angehörige sexueller Minderheiten beteiligt. 

Die langen Arme des tschetschenischen Regimes reichten dabei auch außerhalb der Region: So soll er auch an einem Vorfall in Moskau beteiligt gewesen sein, bei dem ein schwuler Tschetschene in der Nähe einer U-Bahn-Station von vier Männern entführt und nach Grosny verschleppt wurde. Der Mann wurde nach einigen Tagen freigelassen und konnte zurück nach Moskau fliegen. 

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