Freitag, 26. April 2024
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Wieder schwulenfeindliche Sprechchöre bei Rapid-Fans

"Schwuler VAR" ausgerechnet während der Fairplay-Aktionswochen

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Sportlich hatte Rapid am Mittwoch beim 5:1-Heimsieg gegen Hartberg Grund zum Feiern. Doch ausgerechnet während der Fair-Play-Aktionswochen wurde der Videoschiedsrichter (VAR) von der Tribüne schwulenfeindlich beschimpft.

„Der SK Rapid ist offen“, heißt es eigentlich im Leitbild

„Der SK Rapid ist offen. Menschliche Vielfalt war und ist der Motor unseres Erfolgs. Deshalb, und aufgrund unserer sozialen Verantwortung für eine offene Gesellschaft, kann jeder Mensch, der das Wohl Rapids in den Vordergrund seines Denkens und Handelns stellt, Rapidler sein. Egal welchen Geschlechts, egal welcher Herkunft oder Schicht, und unabhängig von seiner Lebensweise“, heißt es eigentlich im Leitbild des Vereins.

Und so beteiligte sich Rapid auch dieses Jahr wieder an den Fairplay-Aktionswochen, wie der Verein stolz in seinen Social-Media-Accounts bekanntgab. Konkret stand das Match gegen Hartberg unter dem Motto „Gemeinsam gegen Hass & Hetze – Für Vielfalt im Fußball“. Doch das dürfte einige Fans überfordert haben.

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Während des Spiels kommt es zu mehreren brenzligen Situationen

Denn während des Spiels kommt es gleich mehrfach zu brenzligen Situationen, immer wieder ist der Videoschiedsrichter gefragt – etwa beim zwischenzeitlichen 1:1 für Hartberg, als die Schiedsrichter am Feld zunächst auf Abseits entscheiden, diese Entscheidung aber nach dem Videobeweis korrekt auf Tor korrigiert wird.

Als das Schiedsrichterteam in der Schlussphase beim Stand von 4:1 auf Elfmeter für Rapid entscheidet, überschlagen sich die Ereignisse: Weil Mitspieler zu früh in den Strafraum gestartet waren, muss der Elfer wiederholt werden. Der Hinweis darauf kam vom Videoschiedsrichter.

„Schwuler VAR“ war auch im Fernsehen zu hören

Das missfällt einigen Rapid-Fans. Aus dem Block West, hinter dem Hartberg-Tor, branden schwulenfeindliche Sprechchöre auf: „Schwuler VAR“ ist zu hören, auch deutlich in der TV-Übertragung. Wie das Wort „schwul“ hier gemeint sein soll, ist wohl offensichtlich.

Und so machen einige Fans nicht zum ersten Mal viel von den guten Vorsätzen ihres Klubs zunichte, Vielfalt und Toleranz vorleben zu wollen. Nicht zum ersten Mal: Im Jahr 2018 musste sich der Verein von einem homophoben Transparent seiner Fans distanzieren, und auch Stadtrivale Austria wird immer wieder als „schwuler FAK“ tituliert.

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