Samstag, 27. April 2024
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Persönliche Daten weitergegeben: Rekordstrafe gegen Grindr

Abgeblitzt sind die Macher der queeren Dating-App Grindr bei der norwegischen Datenschutzbehörde. Das Unternehmen muss umgerechnet 5,6 Millionen Euro Strafe zahlen, weil es Nutzerdaten ohne Zustimmung an Werbetreibende weitergegeben hat.

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Bereits im Jahr 2020 hat die norwegische Datenschutzbehörde festgestellt, dass Grindr zwischen Juli 2018 und April 2020 Nutzerdaten zu Marketingzwecken an tausende Werbefirmen weitergegeben hat, ohne dass die User dazu ihre Zustimmung gegeben hätten. Dazu gehörten unter anderem der Standort des Nutzers, IP-Adresse, Alter oder Geschlecht. Das widerspricht unter anderem den Grundrechten auf Privatsphäre und Nichtdiskriminierung.

65 Millionen Kronen für einen Verstoß gegen die DSGVO

Damit hat die App gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstoßen, die im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum gilt, also auch in Norwegen. Deshalb wurde Grindr im Jahr 2021 zu einer Geldstrafe in der Höhe von 65 Millionen Kronen, umgerechnet etwa 5,6 Millionen Euro, verurteilt. Das ist die höchste Strafe, die von de Behörde je verhängt wurde. 

Die börsennotierte Firma hat dagegen berufen – und ist abgeblitzt, berichtet der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg . Wie die norwegische Datenschutzbehörde am Freitag mitgeteilt hat, wurde die Berufung vom zuständigen Ausschuss abgewiesen und die Höhe der Strafe bestätigt.

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Datenschutzbehörde ist „sehr zufrieden“

„Wir sind sehr zufrieden“, dass der Berufungsausschuss „mit unseren Schlussfolgerungen übereinstimmt und unsere Entscheidung bestätigt hat“, so Line Coll, die Direktorin der norwegischen Datenschutzbehörde. Der Fall habe für die Aufsichtsbehörde Priorität, weil er die Sicherheit der Verbraucher:innen betreffe, so die oberste Datenschützerin Norwegens.

Bei der Datenschutzbehörde sind damit alle Instanzen ausgeschöpft. Grindr könnte aber noch vor Gericht gegen die Entscheidung vorgehen.

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