Samstag, 27. April 2024
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Brigaden der Hamas in Gaza: Todesstrafe für schwulen Sex

Seit der letzten Eskalation des Nahost-Konflikts solidarisieren sich auch queere Aktivist:innen mit der radikalislamischen Hamas - und das, obwohl diese für schwule Männer den Tod vorsieht, wie nun entdeckte Dokumente nahelegen.

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Wie Bild berichtet, hat die israelische Armee bei einer Durchsuchung im Viertel Rimal in Gaza-Stadt offenbar eine Art „Militärgesetzbuch“ der Al-Qassam-Brigaden, dem militärischen Arm der Hamas gefunden. Es offenbart auch, welche Strafen das Hamas-Militär für gleichgeschlechtliche Handlungen vorsieht.

Hundert Peitschenhiebe, Gefängnis – oder der Tod

So ist auf den Seiten 221 und 222 – dem 113. Abschnitt des Buches – zunächst eine sehr explizite Beschreibung von dem zu lesen, was aus Perspektive der islamistischen Terroristen als schwuler Sex zu verstehen ist. Dann geht es darum, die Homosexuelle – und das betrifft hier vor allem schwule und bisexuelle Männer – zu bestrafen sind.

Wer von den Al-Qassam-Brigaden bei gleichgeschlechtlichen Handlungen erwischt wird, „wird mit 100 Peitschenhieben bestraft, und es kann ihm auch eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr auferlegt werden“. Wer mit mehr als einer Person schwulen Sex hatte, „wird zusätzlich zu hundert Peitschenhieben auch zu einer Haftstrafe von bis zu sieben Jahren“.

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Allerdings gilt beim militärischen Arm der Hamas dann: „Es kann auch die Todesstrafe verhängt werden.“ Offiziell gilt in Gaza noch das Verbot von gleichgeschlechtlichen Handlungen der britischen Kolonialmacht aus dem Jahr 1936.

Zahlreiche Beamte werden beschuldigt, schwulen Sex gehabt zu haben

Die israelische Armee fand nach Informationen der Bild auch Dokumente, in denen Hamas-Mitarbeiter gleichgeschlechtlicher Handlungen bezichtigt werden. So soll ein Mann, der auch als Polizist im Innenministerium von Gaza tätig war, Sex mit einem Häftling gehabt haben – und diesem pro Treffen 100 Schekel, etwa 25 Euro, bezahlt haben.

Ein Polizist wurde von den Brigaden beschuldigt, mit einem anderen Polizisten und dem Mitarbeiter eines Ministers Sex gehabt zu haben. In einem anderen Dokument geben zwei Polizisten zu Protokoll, mit zwei anderen Polizisten Sex gehabt zu haben. Ein weiterer Polizist gestand gleichgeschlechtliche Beziehungen mit neun anderen Polizisten – und nannte ihre Namen.

Es ist unklar, ob es diese sexuellen Beziehungen wirklich gegeben hat oder deren Geständnis für die Al-Qassam-Brigaden nur eine einfache Möglichkeit waren, unliebsame Personen aus dem Weg zu  räumen. Auch ist unklar, was mit diesen Polizisten passierte – doch dafür lässt das „Militärgesetzbuch“ der Hamas-Kämpfer wenig Spielraum zu.

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