Donnerstag, 18. April 2024
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HOMO:FOUL Gewinnerin steht fest

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Seit heute stehen die Gewinner des internationalen Plakatwettbewerbes „HOMO:FOUL“, der vom Wiener Zentrum für schwul-lesbische Kultur und Geschichte „Qwien“ ausgeschrieben wurde, fest. Die Expertenjury wählte das Plakat der Wienerin Martina Schönherr wegen „seiner Einfachheit und klaren Message sowie der fotografischen Verarbeitung“ auf Platz eins.

Das Siegerplakat zeigt den halben Oberkörper eines Mannes im Trikot der österreichischen Fußballnationalmannschaft, der den offiziellen Spielball der UEFA EURO 2008 in der Hand hält. Auf seinem Arm prangt anstelle der Kapitänsarmbinde eine mit der Aufschrift „Gay“. „Da laut Statistik ca. fünf bis 10 Prozent der Profifußballer schwul sein könnten, habe ich versucht die Frage ‚Wer könnte das sein‘ in meinem Plakat zu bearbeiten“, so die Siegerin Martina Schönherr. Der Kopf des Fußballers wird am Plakat ausgespart um zu zeigen, dass im Prinzip jeder Fußballer schwul sein könnte. „Spielerisches Talent und sexuelle Orientierung“, haben für die Gewinnerin, die an der Universität für Angewandte Kunst bei Virgil Widrich digitale Kunst studiert, „nichts miteinander zu tun.“

Ab morgen, Mittwoch, sind die 32 besten Plakate vor der Winterreithalle im Museumsquartier zu sehen. Die Veranstalter freuen sich über die Nähe zu der Fanmeile, da dadurch sicherlich viele internationale Besucher die Ausstellung sehen werden: „Über vieles müssen wir uns Sorgen machen, aber nicht um die Quote.“, so Veranstalter Andreas Brunner.

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Insgesamt gab es 70 Einreichungen, sie kamen zum größten Teil aus Österreich. Es gab jedoch auch zahlreiche internationale Beiträge. „Es ist erstaunlich wie viele Anfragen aus den letzten Winkeln der Erde gekommen sind. Damit haben wir gar nicht gerechnet“, freut sich Organisator Hannes Sulzenbacher.

Eine rege Beteiligung gab es vor allem aus Osteuropa. Polen stellte mit „Kick Homophobia Out“ von Artur Chojecki und Kasia Kozakowska nicht nur das zweitplatzierte Plakat sondern verzeichnete nach Österreich auch die meisten Einreichungen.

„Das Spektrum der Einreichungen war sehr, sehr breit“, sagt Brunner. Mit der Kampagne wollte Qwien jeden ansprechen, egal ob Laie, Künstler oder Grafiker, um sich mit Antworten auf die Frage „Woher kommt das Klischee der wahren Männlichkeit des Fußballs“ auseinanderzusetzen.

Sulzenbacher ärgert sich darüber, dass die Ausstellung von „Österreich am Ball“ nicht in das offizielle Kulturprogramm parallel zur EURO 2008 aufgenommen wurde: „Wahrscheinlich liegt das daran, dass Susanne Riess-Passer als ehemalige FPÖ-Politikerin dieser Initiative als Präsidentin vorsteht.“ Dabei würde die Aufarbeitung der Problematik Homophobie im Fußball gut in die selbstgesteckten Aufgaben von „Österreich am Ball“ passen, wo man sich laut Homepage u.a. „der Förderung der freundschaftlichen Völkerverständigung durch gesellschaftliche, künstlerische und kulturelle Beiträge“ verschrieben hat.

Ein zweiter Wettbewerb wird morgen Abend auf http://www.diestandard.at gestartet, wo die von der Jury ausgewählten Plakate virtuell präsentiert werden. Das Online-Publikum hat dann die Möglichkeit seinen Sieger zu küren, der bei der Regenbogenparade am 12. Juli bekannt gegeben wird. In einer Kooperation mit der Schweiz wird ab 16. Juni ein großer Teil der Ausstellung im Lockerrom, dem schwul/lesbischen Partyzelt auf der Zürcher Fanmeile, gezeigt.

Siegerbild: Martina Schönherr

„Homo:Foul. Die besten Plakate zu Homosexualität und Fußball“

5. Juni bis 13. Juli 2008, Portikus der Winterreithalle im Museumsquartier/Haupthof

Eröffnung: Mittwoch, 4. Juni 2008, 18.30; Eine Ausstellung von QWIEN Kultur.

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