Freitag, 19. April 2024
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Indien: Gesundheitsminister gegen Homo-Verbot

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Der indische Gesundheitsminister Anbumani Ramadoss hat am Rande der Welt-Aids-Konferenz in Mexiko gefordert, das gesetzliche Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex in dem asiatischen Staat aufzuheben.

Damit kann die Ausbreitung des Virus verhindert werden, so Ramadoss. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in Indien rund sechs Millionen Menschen HIV-positiv. „Die strukturelle Diskriminierung gegen diejenigen, die anfällig für HIV sind, also Arbeiter der Sexindustrie und Männer, die Sex mit Männern haben, muss aufgehoben werden, damit unsere Präventions- und Fürsorgeprogramme erfolgreich sind“, so Ramadoss in der „Times of India“.

„Paragraf 377 des Strafgesetzbuches, das Männer, die Sex mit Männern haben, kriminalisiert, muss abgeschafft werden“, fordert der Gesundheitsminister. Dieser Paragraf wurde 1861 von den britischen Kolonialherren eingeführt. Auf schwulen Sex stehen in Indien bis zu zehn Jahre Gefängnis. Bereits mehrfach haben sich Prominente für die Streichung des „archaischen und brutalen Gesetzes“ ausgesprochen. 

In den indischen Großstädten hat sich allerdings trotz des Gesetzes eine lebhafte schwule Subkultur entwickelt. Auch in den Nachrichten und Bollywood-Filmen ist Homosexualität immer öfter ein Thema. Allerdings ist Sexualität allgemein in der indischen Gesellschaft noch immer ein Tabu-Thema.

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