Freitag, 29. März 2024
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Orthodoxe Rabbiner für Homo-Rechte

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Unerwartete Fürsprecher von Lesben- und Schwulenrechten haben sich letzte Woche in New York gefunden: Mehrere orthodoxe Rabbiner aus den USA haben am 29. Juli, dem Tag der Lesben- und Schwulenparade in Jerusalem, eine Erklärung veröffentlicht, in der sie für Toleranz gegenüber Homosexuellen aufrufen. Lesben und Schwule sollten „mit Würde und Respekt“ behandelt werden, heißt es. Damit soll die Kluft zwischen jüdischem Recht und der Wirklichkeit ein Stück weit überwunden werden.

In dem Text, der zuvor intern scharf diskutiert wurde, halten die Rabbiner zunächst fest, dass schwuler oder lesbischer Sex der Bibel sowie den religiösen Gesetzen und Lehren widerspricht. Dies sei allerdings kein Grund, Lesben und Schwule zu diskriminieren oder gar aus der Gemeinde zu verstoßen. Im Gegenteil: Das würde sogar der Torah widersprechen.

Das gilt auch für Familien mit homosexuellen Kindern: Die Rabbiner fordern sie sogar extra auf, ihre schwulen Söhne und lesbischen Töchter nicht zu verstoßen. Auch sollen gleichgeschlechtlich liebende orthodoxe Juden nicht zu einer „Therapie“ gedrängt werden, die ihre sexuelle Orientierung „heilen“ soll. „Diese Techniken würden nicht nur nicht funktionieren, sondern können auch Schaden anrichten“, so Rabbi Nathaniel Helfgot. Vor allem sollen Lesben und Schwule aber nicht in eine heterosexuelle Ehe gezwungen werden.

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Den Synagogen wird es freigestellt, wie sie mit homosexuellen Paaren oder allgemein Personen, die gegen die Religionsgesetze verstoßen, umgehen. Diese Regeln müssten dann aber für alle gelten, so die Rabbiner weiter.

Die Autoren wissen, dass „diese Erklärung nicht weit genug gehe“, wie Helfgot weiter sagte. Allerdings sei sie der größtmögliche Kompromiss zwischen orthodox-konservativen und liberalen Rabbinern, der derzeit möglich gewesen wäre.

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