Freitag, 19. April 2024
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Putin: ‚USA sind bei Homo-Rechten nicht so liberal wie Russland‘

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Drei Wochen vor Eröffnung der Olympischen Spiele hat sich auch der russische Präsident Wladimir Putin zum umstrittenen Gesetz gegen „Homo-Propaganda“ zu Wort gemeldet. International wurde die Kritik zu diesem Gesetz, auch von Staatschefs und Sportlern immer lauter.

Der Präsident erklärte seine Sicht der Dinge während einer Veranstaltung, bei der er Fragen von Olympia-Helfern beantwortete. Dabei wollte eine junge Frau wissen: „Wie kommt es, dass wir ein Gesetz haben, dass Propaganda von Homosexualität verbietet und wir gleichzeitig Uniformen in den Regenbogenfarben tragen?“ Die Antwort des 61-Jährigen: „Ich habe die Uniformen nicht entworfen. Wir verbieten nichts, wir sperren niemanden ein und wir haben keine Strafen für solche Beziehungen im Gegensatz zu anderen Ländern. Die Homosexuellen können also ruhig entspannt sein, aber sie sollen bitte die Kinder in Ruhe lassen.“

Damit wiederholt Putin die Linie des offiziellen Russlands, die Lesben und Schwule offenbar mit Kinderschändern gleichstellt. In einem Interview mit einigen internationalen Fernsehsendern wiederholt Putin diese Ansicht und fügt hinzu, Russland müsse sich von der Homosexualität „reinigen“, falls es seine Geburtenrate erhöhen wolle. Kritik aus den USA weist Putin zurück. „Ich habe gesagt – und das ist öffentlich bekannt – dass in einigen US-Bundesstaaten Homosexualität noch immer ein schweres Verbrechen ist. Wie können sie uns für einen sehr weicheren, liberaleren Zugang zu diesem Thema kritisieren?“, so Putin.

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Zugleich versicherte er homosexuellen Athleten und Fans, die im kommenden Monat die Olympischen Winterspiele in Sotschi besuchen, dass sie nichts zu befürchten hätten. Menschen mit „dieser nicht traditionellen Orientierung“, die nach Sotschi kommen wollten, müssten keine Angst haben.

Die Toleranz, die der russische Präsident betont, ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Denn schon Händchenhalten in der Öffentlichkeit könnte in Russland als „Homo-Propaganda“ strafbar sein. Außerdem hat das Gesetz und die Diskussion darüber das Klima für Lesben und Schwule in Russland spürbar verschlechtert: Die Zahl der Angriffe auf Homosexuelle ist angestiegen, sie sind auch brutaler geworden.

So denken unter anderem die Betreiber der größten Schwulendisco Moskaus, der „Central Station“, ans Zusperren, weil sie regelmäßig Opfer von Angriffen rechter Schläger werden. Staatsfernsehen, Kirchenfunktionäre und Abgeordnete von Putins Partei gießen außerdem regelmäßig Öl ins Feuer.

Bei dem Fernsehinterview lehnte es Putin übrigens ab, eine Frage der BBC zu beantworten, ob nach seiner Ansicht Homosexualität angeboren ist oder Menschen erst später schwul werden.

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