Samstag, 20. April 2024
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Ägypten: Sieben Männer wegen ‚Homo-Ehe-Video‘ verhaftet

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In Ägypten wurden sieben Männer vorläufig festgenommen, weil sie bei einem Privatvideo über eine gleichgeschlechtliche Hochzeit zu sehen waren. Nachdem ihre Unschuld – in diesem Fall ihre Heterosexualität – medizinisch bewiesen war, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

Das Video wurde bereits im April auf einem Partyschiff auf dem Nil aufgenommen. Nun haben die Behörden das Video gefunden und die sieben Männer wegen „Ausschweifungen“ festgenommen. Diese verteidigten sich: Die Darstellung einer gleichgeschlechtlichen Ehe sei ein Scherz unter Freunden anlässlich einer Geburtstagsparty gewesen, sie selbst seien heterosexuell.

Wie Medien berichten, haben Ärzte daraufhin die sexuelle Orientierung der sieben Männer untersucht. Medizinisch sollte festgestellt werden, ob sie (passiven) Sex mit einem anderen Mann hatten. Das Ergebnis: Sie seien alle nicht schwul, daraufhin wurden sie aus der Untersuchungshaft entlassen.

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Weiterhin verschwunden sind aber noch zwei weitere Gäste des Partyschiffs und der „Bräutigam“ der gespielten Trauung. Sie sind zur Vorladung zur medizinischen Untersuchung nicht aufgetaucht und werden jetzt per Haftbefehl gesucht.

Doch ob diese „Trauung“ echt oder gespielt war – sie zeigt, dass die ägyptischen Behörden schärfer gegen Lesben und Schwule vorgehen. Die Verhaftungen seien „ein bedrohliches Zeichen dafür, dass die Regierung von Präsident El-Sisi für die Rechte von verletzbaren Gruppen nicht mehr Respekt zeigt als ihre Vorgänger“, kritisiert Graeme Reid von der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“.

Er fordert die ägyptische Regierung auf, sofort „die Praxis zu beenden, willkürlich Erwachsene zu verhaften und zu foltern, die in ihrer Privatsphäre einvernehmlich sexuelle Beziehungen haben“.

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