Dienstag, 23. April 2024
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‚Frauen, die Auto fahren, fördern Homosexualität‘

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Was passiert, wenn Frauen mit dem Auto fahren dürfen? Ganz einfach: Es gibt mehr Homosexualität. Zu diesem absurden Schluss kommt ein hochrangiger Islam-Gelehrter aus Saudi-Arabien in einem Gutachten. Damit will er das Verbot für Frauen, mit dem Auto zu fahren, rechtfertigen.

Außerdem würde es, wenn Frauen das Autofahren erlaubt werden würde, innerhalb von zehn Jahren keine Jungfrauen in Saudi-Arabien mehr geben. Davon ist Kamal Subhi, ehemaliger Professor an der King Fahd University in Dhahran, überzeugt.

Das entsprechende Gutachten legte er vor Kurzem dem Shira-Rat vor, der für die Gesetze in dem Land verantwortlich ist. Denn in Saudi-Arabien tobt ein kleiner Kulturkampf um das Recht der Frauen, mit dem Auto zu fahren. Seit eine 34-Jährige mit zehn Peitschenhieben bestraft wurde, weil sie in Jeddah am Steuer erwischt wurde, gibt es unter Frauenrechtlern und Menschenrechtsorganisationen große Aufregung. Der Druck wurde so groß, dass König Abdullah das Urteil aussetzen musste.

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Nun werden weitere theologische Begründungen für das Fahrverbot gesucht. Und diese gibt Kamal Subhi reichlich: „Frauen das Autofahren zu erlauben würde einen Anstieg von Prostitution, Pornografie, Homosexualität und Scheidungsraten provozieren“, heißt es in seinem Gutachten.

Das habe er auch selbst in anderen islamischen Ländern beobachten können, in denen Frauen mit dem Auto fahren dürfen. So habe ihm in einem dieser Länder einmal eine Frau mit einer Geste zu verstehen gegeben, dass sie „verfügbar“ wäre. „Das passiert, wenn Frauen Autofahren dürfen“, warnt der Geistliche.

Die Theorien des Geistlichen sorgen auch in Saudi-Arabien selbst für Kopfschütteln. Das Gutachten sei „total geisteskrank“, sagte eine Aktivistin der britischen BBC.

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