Freitag, 19. April 2024
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‚Hamam-Razzia‘ in Ägypten: Freisprüche bestätigt

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Die Freisprüche jener 26 Männer, die wegen gleichgeschlechtlicher Handlungen in einem ägyptischen Bad festgenommen worden sind, wurden gestern von einem Berufungsgericht in der Hauptstadt Kairo bestätigt.

Die Männer wurden im Dezember in Kairo direkt in dem Badehaus festgenommen, nachdem die Polizei einen Hinweis bekommen hatte, dass dort „homosexuelle Orgien“ gefeiert werden würden. Die Verhafteten wurden noch halbnackt in die Polizeibusse gepfercht. Eine Journalistin filmte die Polizeiaktion und stellte die Betroffenen in dem konservativen Land so zusätzlich bloß.

Von der Staatsanwaltschaft wurden der Inhaber des Badehauses und vier Gäste wegen „aktivem Praktizieren von Unzucht“ angeklagt, 21 weitere Gäste wegen Unzucht und öffentlicher Erregung. Doch am 12. Jänner wurden die Männer allesamt freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das Urteil berufen – und ist nun mit ihrer Berufung gescheitert.

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Homosexualität ist in Ägypten gesetzlich nicht verboten. Allerdings gibt es schwammige Moralgesetze, mit deren Hilfe die Behörden besonders schwule Männer leicht verhaften können. In den letzten Monaten geht die Polizei gegen Homosexualität schärfer vor. Die Militärregierung möchte so beweisen, dass auch sie in der Lage ist, die Moral in Ägypten schützen zu können – so wie vor ihr die Muslimbrüderschaft.

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