Freitag, 29. März 2024
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Holt das erste lesbische Olympia-Ehepaar Gold?

Helen und Kate Richardson-Walsh schreiben schon jetzt als erstes homosexuelles Ehepaar bei Olympia Geschichte

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Wenn heute um 22.00 Uhr unserer Zeit Großbritannien und die Niederlande im Finale des Frauen-Hockey-Turnier aufeinandertreffen, ist es eine kleine Sensation: Denn zum ersten Mal steht mit Helen und Kate Richardson-Walsh ein lesbisches Ehepaar in der letzten Runde eines olympischen Sportturnier.

Olympia-Gold als Krönung ihrer gemeinsamen sportlichen Karriere

Seit 2013 sind Helen und Kate Richardson-Walsh miteinander verheiratet. Olympia-Gold wäre die Krönung ihrer gemeinsamen sportlichen Karriere. Kate ist auch die Kapitänin der britischen Frauen-Hockeymannschaft. Vor vier Jahren in London, als sie noch nicht verheiratet waren, hat es nur für Bronze gereicht.

Doch bei diesen beiden Frauen geht es nicht nur um die sportlichen Erfolge: Als erstes verheiratetes homosexuelles Paar bei Olympischen Spielen sorgen sie für jede Menge Aufmerksamkeit – und lenken den Fokus auch auf andere Sportler, die einer sexuellen Minderheit angehören. Mehr als 50 von ihnen sind in Rio dabei, als fiktive Nationalmannschaft wären sie ungefähr so groß wie die finnische Delegation – und größer etwa als die Slowakei, Israel, Chile oder Bulgarien.

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„Es freut uns, dass sich Menschen wegen uns geöffnet haben“

Dem lesbischen Ehepaar ist dieser Rummel fast ein wenig peinlich: „Wir wollen nicht in die Welt hinausschreien, dass wir ein verheiratetes Paar sind, sondern schlichtweg zeigen, dass es etwas ganz Normales ist“, erklärt Kate Richardson-Walsh gegenüber der internationalen Presse.

Aber ihnen ist klar, welches Zeichen sie setzen: „Es freut uns, wenn sich Menschen bei uns melden und sagen, dass unsere offene Art ihnen geholfen hat, sich mit ihrer eigenen Homosexualität zu befassen oder gegenüber ihren Eltern zu öffnen. Das ist gewaltig.“, ergänzt ihre Frau Helen.

Auch im Team der Niederlande gibt es ein lesbisches Power-Team

Doch Helen und Kate Richardson-Walsh sind nicht das einzige Power-Paar in der Geschichte des Frauen-Hockey: Im Finale des Olympischen Turniers treffen sie auf Carlien Dirkse van den Heuvel und ihre Ex-Freundin Maartje Paumen. Die beiden Frauen gewannen gemeinsam in London bereits olympisches Gold, Paumen war auch im Siegerteam von Peking 2008 dabei.

Mittlerweile sind beide Frauen in neuen Beziehungen. „Das Schöne ist, dass Carlien und ich noch immer Freunde sind. Wir brauchen einander auch in der niederländischen Nationalmannschaft. Das Ende unserer Beziehung steht dem Traum nicht im Weg“, erklärte Paumen in einem Interview mit der Tageszeitung „De Volkskrant“.

Mit seinen schnellen Spielzügen und dem perfekten Teamwork scheint Frauen-Hockey ein Sport zu sein, in dem sich lesbische Spitzensportlerinnen wohl fühlen. Neben dem Ehepaar Helen und Kate Richardson-Walsh, Carlien Dirkse van den Heuvel und Maartje Paumen ist auch die Britin Susannah Townsend lesbisch. Nur beim olympischen Damen-Fußballturnier gibt es mehr offen lesbische Sportlerinnen.

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