Donnerstag, 28. März 2024
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So bekommst du den Regenbogen-Button auf Facebook

(außer, du bist in Russland...)

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Seit gestern taucht bei immer mehr Facebook-Postings in den Reaktionen eine kleine Regenbogenflagge auf. Die Funktion ist ein kleiner Beitrag des Netzwerks zum „Pride Month“, der weltweit begangen wird. Doch dabei gibt es Ausnahmen – auch für Facebook.

Wer die offizielle Facebook-LGBTQ-Seite liked, bekommt den Button

Die Funktion ist nur temporär verfügbar – und auch nicht für jeden User. Um auf Postings mit dem Regenbogen reagieren zu können, muss man die offizielle Facebook-eigene LGBTQ-Seite „LGBTQ@Facebook“ liken. Für das Soziale Netzwerk ist die Aktion so auch eine gute Möglichkeit, ihre schwulen, lesbischen oder transgender Nutzer besser herauszufiltern und diese Option auch Werbekunden anzubieten.

Von der LGBT-Community wird diese Möglichkeit auf jeden Fall gerne in Anspruch genommen: Hatte die Seite vor dem Wochenende noch etwa zwei Millionen Likes, ist diese Zahl bis Montagnachmittag auf mehr als 14 Millionen angestiegen. Das sind mehr User, als zuvor bei entsprechenden Gruppen zu finden waren. „Über 12 Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind Teil von mindestens einer von 76.000 Facebook-Gruppen zur Unterstützung der LGBTQ-Community“, schrieb Facebook noch in der Pressemitteilung.

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Eine gute Möglichkeit, homophobe Inhalte auf Facebook zu trollen

Von der Community wird der Regenbogen-Button auf Facebook übrigens nicht nur genutzt, um Inhalte zum Pride-Monat hervorzuheben. Auch unter Postings homophober Organisationen wie der deutschen „Ehe für alle“ oder dem erzkonservativen Sender „Radio Maria“ taucht nun immer häufiger der Regenbogen auf – eine Art subtiler Widerstand in Zeiten von Facebook, gewissermaßen.

Doch die Solidarität von Facebook mit der LGBT-Gemeinde endet dort, wo es für das Soziale Netzwerk gefährlich werden könnte. So berichten Blogger aus Russland, dass der Button dort nicht angezeigt wird: Weder ist der Regenbogen bei den Reaktionen auf einen Beitrag zu sehen, noch können User diese Reaktion selbst vergeben.

Facebook zeigt den Regenbogen-Button in Russland nicht an

Dahinter steckt das Gesetz gegen „Homo-Propaganda“: So ist es in Russland verboten „Werbung“ für „nicht-traditionelle Lebensstile“ zu machen, wenn Minderjährige das mitbekommen könnten. „Das Gesetz ist so vage formuliert und wird so selten angewendet, dass dieser Schritt von Facebook mit viel Großzügigkeit als Übermaß an Vorsicht interpretiert werden kann.“, erklärt die amerikanisch-russische Journalistin Masha Gessen auf ihrem Facebook-Profil.

Gessen, die selbst bei Protesten gegen Homophobie in Russland verhaftet wurde, fühlt sich selbst aber nicht besonders großzügig: „Diese Art von übermäßigem, unnötigen Gehorsam ist widerlich und gefährlich und sollte als Warnung auch an diejenigen dienen, die Facebook in den USA verwenden“, so die Journalistin.

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