Donnerstag, 25. April 2024
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Osteuropa: Aids-Epidemie aus Homophobie – Elton John klagt an

Während die Zahl der HIV-Neuinfektionen weltweit sinkt, hat sie sich in Russland verdoppelt

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Deutliche Worte gab es am Dienstag von Sir Elton John bei der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam. Die Fortschritte im Kampf gegen HIV und Aids würden nichts bringen, solange im Osten Europas noch Homophobie weit verbreitet sei, erklärte der 71-Jährige.

„Ohne Hass wäre diese Krankheit viel schneller vorbei“

„Wir sind hier, um Menschen mit HIV zu schützen, aber besonders die LGBT-Community hat sehr darunter gelitten und leidet heute noch. Das macht mich verrückt“, so der Sänger. Besonders der Hass auf sexuelle Minderheiten würde dafür sorgen, dass sich HIV und Aids weiter verbreiten, so der Sänger: „Wenn es den Fanatismus und Hass nicht gäbe, dann wäre diese Krankheit viel schneller vorbei“, klagt Sir Elton John.

Denn Osteuropa und Zentralasien sind jene Regionen, in denen sich HIV am schnellsten ausbreitet. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sich allein in Russland die Zahl der HIV-Neuinfektionen in den letzten zwölf Jahren auf etwa 100.000 pro Jahr verdoppelt. Risikogruppen wie sexuelle Minderheiten oder Drogenabhängige haben in der ehemaligen Sowjetunion kaum Zugang zu Medikamenten oder sterilen Spritzen. Und aus Angst  vor Verfolgung würden sie sich auch oft nicht testen lassen.

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Keine Behandlung aus Homophobie: Das macht Elton John richtig wütend

Das alles macht Sir Elton John wütend. „Wenn wir nicht die Idee aus unseren Köpfen kriegen, dass schwule Männer weniger wert sind als andere, dann werden wir in 20 Jahren immer noch über dieselben Dinge diskutieren müssen“, erklärt der Musiker, der im Jahr 1992 die Elton John Aids Foundation gegründet hatte.

Er machte in Amsterdam keinen Hehl aus seiner „großen Wut und tiefen Frustration“ über die Verantwortlichen. Ein Ende der Epidemie sei zwar zum Greifen nah – doch der politische Wille in Osteuropa und vor allem in Russland fehle. „Politiker müssen menschlicher werden und endlich alle Menschen gleich behandeln“, forderte der Sänger und HIV-Aktivist. Denn während die Zahl der Neuinfektionen in Osteuropa zunimmt, nimmt sie in allen anderen Teilen der Welt ab.

Sir Elton engagiert sich seit 1992 im Kampf gegen HIV – jetzt auch mit Prinz Harry

Sir Elton John engagiert sich bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Kampf gegen HIV und Aids. Seine Stiftung hat angekündigt, gemeinsam mit dem Niederländischen Aids-Fonds Projekte für Risikogruppen in Osteuropa unterstützen. Dazu gehören sexuelle Minderheiten, Drogenabhängige und Gefangene.

Außerdem startete Sir Elton John gemeinsam mit Prinz Harry eine neue Initiative, die sich an junge Männer in Afrika richtet. Sie sollen ermutigt werden, sich auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen und sich und ihre Partner beim Sex zu schützen. Auch das gaben sie in Amsterdam bekannt. Die beiden traten bei der Welt-Aids-Konferenz außerdem gemeinsam mit südafrikanischen Künstlern auf.

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