Samstag, 27. Juli 2024
HomeNewsGesundheitKuwait: "Spermafressender Wurm ist Ursache für Homosexualität", sagt Ärztin

Kuwait: „Spermafressender Wurm ist Ursache für Homosexualität“, sagt Ärztin

Doch dagegen helfen Zäpfchen und Zwiebeln

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

In Kuwait ist Dr. Mariam Al-Sohel eine in der Öffentlichkeit bekannte Ärztin. Im März hat sie in einer Fernsehsendung erklärt, dass sie Ursache und Heilmittel für Homosexualität gefunden hätte – doch ihre Erkenntnisse dürften genaueren wissenschaftlichen Untersuchungen nicht standhalten.

„Der sexuelle Drang bleibt bestehen, weil es einen analen Wurm gibt, der sich von Samen ernährt“

So behauptet Al-Sohel in einem Interview mit dem kuwaitischen Privatsender Scope TV, dass Homosexualität etwa nicht durch Gene oder Sozialisierung ausgelöst wird – sondern nach Missbrauch auftrete: „Der sexuelle Drang entwickelt sich, wenn eine Person sexuell angegriffen wird und bleibt danach bestehen, weil es einen analen Wurm gibt, der sich vom Samen ernährt.“

Homosexualität werde dann bekämpft, indem man den Wurm aushungere. Dafür habe Al-Sohel „therapeutische Zäpfchen“ entwickelt, die gleichgeschlechtliches Verlangen drosseln sollen. Die Heilung werde durch „prophetische Medizin“ hervorgerufen, die auf dem Koran beruhe.

- Werbung -

„Das ist alles Wissenschaft“, behauptet die Ärztin über die Anal-Zäpfchen

Die Zäpfchen wirken bei „Burschen des dritten Geschlechts sowie vom vierten Geschlecht, also maskuline Lesben“, die Wirkstoffe sind für Männer und Frauen die selben.Trotzdem bietet Al-Sohel die Zäpfchen in geschlechtergetrennten Farben an – „damit schwule Männer nicht unabsichtlich etwas in ihren Anus einführen, dass für den weiblichen Anus konzipiert ist“.

„Das ist alles Wissenschaft, es gibt also nichts, wofür man sich schämen müsste“, fügt Al-Sohel ihren Ausführungen noch hinzu.

Wurzelgemüse soll die Männlichkeit stärken, Süßes schwächt sie

Und auch sonst weiß die Ärztin, wie schwule Männer ihre „Männlichkeit“ steigern können: Durch Wurzelgemüse und bittere Nahrungsmittel. Positiv hervorgehoben hat sie in dem Fernsehinterview dabei Süßkartoffeln, Radieschen, Zwiebeln und Karotten. Schädlich für die Männlichkeit seien hingegen salzige oder süße Speisen.

Öffentlich wurden die kruden Ansichten der Ärztin durch das in Washington beheimatete „Middle East Media Research Institute“ (MEMRI), die Medien im Nahen Osten analysiert. MEMRI veröffentlichte einen Teil des Interviews Al-Sohels mit englischen Untertiteln. Wie die Jerusalem Post, eine israelische Tageszeitung, herausgefunden hat, ist Mariam Al-Sohel für ihre homophoben Ansichten bekannt.

Homosexualität ist in Kuwait illegal. Männer, die zusammen Sex haben, riskieren mehrjährige Haftstrafen. Allein im Jahr 2017 ieß das Land 76 ausländische Homosexuelle deportieren und 22 „Massagesalons“ schließen.