Freitag, 29. März 2024
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Regenbogen überall: Nach UEFA-Entscheidung große Solidaritätswelle mit der Community

Auch wenn die Allianz-Arena heute nicht in Regenbogenfarben leuchtet - viele andere Stadien tun es

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Eigentore sind bei dieser Fußball-Europameisterschaft keine Seltenheit – nun dürfte sich der Veranstalter, der europäische Fußballverband UEFA, eines geschossen haben: Denn mit dem Verbot, die Münchner Allianz-Arena beim Gruppenspiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten, hat die UEFA eine Welle der Solidarität mit den Anliegen der Community losgetreten.

Münchner Oberbürgermeister nennt UEFA-Entscheidung „beschämend“

Zu Beginn kritisierte der Münchner Bürgermeister die Entscheidung: Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte, er finde es „beschämend, dass die UEFA uns hier in München verbietet, ein Zeichen für Weltoffenheit, für Toleranz, für Respekt und für Solidarität zu den vielen Menschen der LGBT-Community abzugeben“. Stattdessen ließ die Stadt München sechs zehn Meter lange Regenbogenfahnen vom Rathaus wehen. Auch das Windrad neben der Allianz Arena soll in Regenbogenfarben angestrahlt werden.

Es folgte eine mit deutscher Gründlichkeit ausgestattete Welle der Solidarität. Etliche deutsche Stadien haben angekündigt, so zu leuchten, wie es die Münchner Allianz Arena nicht darf: In Regenbogenfarben. Darunter sind unter anderem das Olympiastadion in Berlin sowie die Stadien in Augsburg, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und Wolfsburg. Auch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten wie das Neue Schloss in Stuttgart soll in Regenbogenfahnen erstrahlen.

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Ganz Deutschland zeigt den Regenbogen

Und auch zahlreiche Firmen nutzten die Gelegenheit, um Flagge zu zeigen. Sämtliche deutsche Privatsender bringen ihr Programm heute mit Regenbogen-Logo, auf Facebook färbten zahlreiche Firmen ihre Logos ebenfalls bunt um. Auch zahlreiche deutsche Zeitungen machten mit einem Regenbogen auf der Titelseite auf. Die Wiener Linien posteten ein Bild von der Regebogen-Front der U-Bahnen – mit dem Kommentar „Das V in UEFA steht für Vielfalt“.

Der DFB zeigt unterdessen im wahrsten Sinne des Wortes Flagge: Der Verband hat angekündigt, über 10.000 Regenbogen-Flaggen vor dem Stadion zu verteilen. Nach dem Verbot der UEFA, die Arena beim abschließenden EM-Gruppenspiel des deutschen Teams gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten, sei es „umso wichtiger, dass wir jetzt sehr klar machen, dass wir in Deutschland deutlich sichtbare Zeichen setzen wollen“, so Interimspräsident Rainer Koch.

Die UEFA versucht zu retten, was nicht zu retten ist

DFB-Kapitän Manuel Neuer läuft wie auch schon bei den letzten Spielen mit einer Regenbogen-Kapitänsbinde ein. Auch diese wollte die UEFA schon verbieten – gab aber zum Schluß klein bei. Das macht Schule: Nun will auch der niederländische Kapitän Georginio Wijnaldum beim Achtelfinalspiel der Elftal mit einer OneLove-Schleife aufs Feld – das Spiel findet in Budapest statt.

Ins ultimative Fettnäpfchen ist die UEFA heute Nachmittag getappt – als sie auf ihren Social-Media-Profilen ebenfalls ein Logo in Regenbogenfarben postete. Dazu eine Erklärung, dass die UEFA den Regenbogen respektiere und man stolz sei „heute in den Farben des Regenbogens aufzutreten“ – dieser Regenbogen für die Allianz Arena aber trotzdem unpassend sei, weil es eine „politische“ Entscheidung sei. 

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