Donnerstag, 2. Mai 2024
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Salzburg hat seinen ersten Regenbogen-Zebrastreifen

Die FPÖ tobt und die ÖVP schmollt wegen dieses Zeichens der Toleranz

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Nach zahlreichen anderen Städten hat nun auch Salzburg seinen ersten Regenbogen-Zebrastreifen: Vor dem Schloss Mirabell zieren seit Mittwoch in der Früh bunte Farben die Straße – doch von den konservativen Parteien gibt es für das Zeichen der Vielfalt deutliche Kritik.

Stadträtinnen bemalen die letzten beiden Streifen persönlich

Die beiden letzten Streifen wurden in der Früh publikumswirksam von den beiden zuständigen Stadträtinnen Martina Berthold von der Bürgerliste und Anja Hagenauer von der SPÖ auf den grauen Asphalt gemalt. Die Botschaft ist klar: Salzburg stehe für eine offene und vielfältige Gesellschaft. 

„Salzburg ist Vielfalt. Und das wollen wir auch zeigen. Der Übergang vor dem Schloss Mirabell ist nicht nur an Schrannen-Tagen einer der meist frequentierten Bereiche in der Stadt. Wir setzen damit ein klares Statement für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung“, so Hagenauer.

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Dass der erste Regenbogen-Zebrastreifen der Stadt Salzburg beim Sitz der Stadtregierung aufgemalt wurde, war Berthold „symbolisch wichtig“. Doch bei ÖVP und FPÖ scheint diese Symbolik nicht so gut anzukommen.

FPÖ verlangt Entfernung, ÖVP schmollt und prüft

„Wir verlangen, dass der ursprüngliche Zustand des Zebrastreifens umgehend wiederhergestellt wird“, ärgert sich etwa FPÖ-Gemeinderat Robert Altbauer gegenüber den Salzburger Nachrichten: Ein entsprechender Antrag wurde bereits eingebracht. Die Stadtregierung mache nur mehr Symbolpolitik, so der Freiheitliche.

Und auch die Salzburger Stadt-ÖVP scheint verstimmt zu sein. Denn die Bauabteilung des Magistrats war offenbar nicht in die Pläne der beiden Stadträtinnen eingeweiht, das Büro des ÖVP-Bürgermeisters Harald Preuner ließ noch am Mittwochvormittag vom Straßen- und Verkehrsrechtsamt prüfen, ob die Bemalung überhaupt der Straßenverkehrsordnung entspreche.

Das Ergebnis: Die bunten Streifen zwischen den weißen Streifen sind in Salzburg genauso rechtskonform wie in Wien, Graz, Villach, Innsbruck oder allen anderen Städten, die der Mozartstadt in diesem Punkt schon vorangegangen waren. Und Hagenauer betonte, dass der erste Salzburger Regenbogen-Zebrastreifen dauerhaft installiert wird.

„Wenn die Frau Stadträtin überall so schnell beim Pinseln wäre, dann hätte sie beim Rotkreuzparkplatz nicht auf die Sperrlinie vergessen und auch die farbliche Kennzeichnung mancher Radwege wäre schon weiter“, gibt man sich in Preuners Büro verschnupft.

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