Donnerstag, 18. April 2024
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Erste offen bisexuelle Abgeordnete will Grünen-Chefin werden

Ricarda Lang hat ihre Kandidatur jetzt öffentlich angekündigt

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Ricarda Lang, die einzig offen bisexuelle Abgeordnete zum Deutschen Bundestag, bewirbt sich um den Vorsitz der deutschen Grünen. Das hat die 27-Jährige, die schon jetzt stellvertretende Parteivorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Grünen ist, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bestätigt.

Ricarda Lang möchte aus den Grünen die „führende progressive Kraft“ Deutschlands machen

„Es geht darum, wie wir uns in der Regierung neu erfinden, wie wir noch mehr Menschen erreichen, wie wir 125.000 Mitglieder organisieren und die sozial-ökologische Transformation tatsächlich schaffen. Dafür habe ich viele Ideen und möchte meine Erfahrung aus den vergangenen Jahren einbringen. Deshalb kandidiere ich als Parteivorsitzende“, so Lang in einem Interview mit dem RND.

In dieser Aufgabe würde sie „die Umsetzung des Koalitionsvertrages unterstützen und gleichzeitig über den Regierungsalltag hinausdenken und das Profil der Grünen weiter schärfen“, betonte die 27-Jährige. Die Grünen seien noch nicht an ihrem Ziel angekommen, die „führende progressive Kraft in diesem Land zu werden“, so Lang weiter. Sie kenne die Partei „auf allen Ebenen und mit all ihren Facetten“ und könne Menschen begeistern, antwortete sie auf die Frage, was sie für die Führung der Grünen qualifiziere. Ihr persönliches Thema sei Gerechtigkeit. 

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Baerbock und Habeck dürften als Regierungsmitglieder nicht mehr antreten

Die deutschen Grünen wählen am 28. und 29. Jänner 2022 ein neuen Vorsitzduo. Gemäß den Statuten dürfen die derzeitigen Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck nicht mehr antreten, da sie Regierungsämter übernommen haben. Neben Ricarda Lang hat bis jetzt auch der Außenpolitiker Omid Nouripour seine Kandidatur bekanntgegeben. Lang sagte gegenüber dem RND, dass sie sich eine Doppelspitze mit dem erfahrenen Abgeordneten „gut vorstellen“ könne.

In den Koalitionsverhandlungen hat Lang gemeinsam mit der queerpolitischen Fraktionssprecherin Ulle Schauws sowie mit Aminata Touré, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, und der ehemaligen frauenpolitischen Sprecherin, Gesine Agena, für die Grünen das Thema „Gleichstellung, Vielfalt“ verhandelt. Mit Erfolg: Der Koalitionsvertrag gilt als der wohl LGBTI-freundlichste in der Geschichte der Bundesrepublik.

Ricarda Lang sorgte nach der Bundestagswahl am 26. September für Schlagzeilen, weil sie den Einzug ins Parlament als erste offen bisexuelle Person schaffte. Ihr gelang auf Platz 10 der baden-württembergischen Landesliste der Sprung nach Berlin. „Bisexualität wird verdrängt. Bisexuelle Menschen sind kaum sichtbar und werden oft diskriminiert. Gerade bisexuelle Frauen werden häufig nicht ernst genommen“, sagte Lang letztes Jahr in einem Interview mit dem Bisexuellen Journal. Dem müssten Politik und Gesellschaft entgegenwirken, so Lang.

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