Dienstag, 23. April 2024
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Mehr als 500.000 Euro für queere Ukraine-Nothilfe

Hilfe, die ankommt: Von HIV-Medikamenten und Hormonpräparaten bis zu Lebensmittel und Powerbanks

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Einen Spendenrekord kann das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine verzeichnen: Zwei Monate nach der Gründung konnten mehr als 500.000 Euro für LGBTI-Menschen in der Ukraine gesammelt werden. Noch nie wurde bei einer spezifischen Hilfsaktion für queere Menschen in diesem Zeitraum so viel Geld gesammelt. Doch mit jedem Kriegstag wachse auch der Bedarf an weiteren Hilfsleistungen, betonen die Verantwortlichen.

Mit jedem Kriegstag steigt der Bedarf an Hilfsleistungen

„Wir hoffen, die Spendenbereitschaft mit unserer Aufklärungsarbeit hoch halten zu können, denn aktuell können wir vielen noch nicht helfen und möchten deshalb unsere Arbeit in der Ukraine stark ausweiten – zum Beispiel die Versorgung von queeren Notunterkünften“, so Sören Landmann, Mitinitiator des Bündnisses Queere Nothilfe Ukraine.

Deshalb will das Aktionsbündnis Spenden für Soforthilfe in der Ukraine priorisieren und dann Hilfe in den Nachbarländern der Ukraine leisten. Denn gerade auf die Bedürfnisse von Mitgliedern der LGBTI-Community können große Hilfsorganisationen nur bedingt eingehen. Die Unterstützung der Community in der Ukraine wird dabei durch die Zusammenarbeit mit lokalen LGBTI-Organisationen sichergestellt. Diese verteilen die Hilfsgüter.

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Große Hilfsorganisationen können oft nicht LGBTI-spezifisch helfen

Zur dringend notwendigen Versorgung gehört die Grundversorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten wie Schmerzmitteln, HIV-Medikamenten und Hormonpräparaten für trans Menschen, aber auch die Beschaffung von Matratzen, Drogerie- sowie Hygieneartikel oder Powerbanks. Diese erhalten Geflüchtete in provisorisch eingerichteten Notunterkünften.

Außerdem bietet das Bündnis unter anderem auf Facebook und Instagram Hilfe queere Ukrainer:innen an, die auf der Flucht sind oder eine Flucht planen. Aufklärungsarbeit für Unterstützer:innen gehört ebenfalls zu den Tätigkeiten der Aktivist:innen.

Auch an langfristige Hilfe wird bereits gedacht

Zusätzlich zur Hilfe für die Betroffenen hat das Aktionsbündnis eine Petition an die deutsche Bundesregierung gerichtet, in der klare Handlungsaufforderungen für den Schutz sexueller Minderheiten in der Ukraine formuliert werden. Dazu gehört unter anderem, dass trans Frauen, die noch als männlich registriert sind, die Ukraine verlassen können.

Außerhalb der Ukraine unterstützt das Bündnis Queere Nothilfe Ukraine bei der Vermittlung sicherer Unterkünfte, hilft bei Behördengängen und bietet Beratung und Informationen in mehreren Sprachen an. Die Hälfte der Spendengelder wird für langfristige Hilfe zurückgestellt.

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