Donnerstag, 25. April 2024
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Störaktion beim Schlussgottesdienst der Zurich Pride

Beherzte Gottesdienstbesucher:innen verhindern die Aktion der unbekannten Pöbler

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Auch Zürich hat am Wochenende seine Pride gefeiert: Rekordverdächtige 40.000 Menschen waren beim Straßenumzug dabei. Beim Schlussgottesdienst am Sonntagnachmittag kam es allerdings zu einer LGBTI-feindlichen Störaktion.

Vermummte Eindringlinge mit einem Holzkreuz versuchten, in die Kirche einzudringen

Der Gottesdienst zum Ende des Zurich Pride Festivals begann zunächst plangemäß um 14.00 Uhr in der römisch-katholischen Kirche St. Peter und Paul. Nach wenigen Minuten störten vermummte Eindringlinge allerdings die Veranstaltung.

Die Männer, vermummt, mit weißen T-Shirts, versuchten, ein weißes Holzkreuz mit einem Betonsockel in die Kirche zu tragen. Dabei filmten sie sich. Allerdings hat sie Franz, ein freiwilliger Helfer der Zurich Pride, bereits frühzeitig neben der Eingangstüre entdeckt und sich mit seinen 130 Kilo gegen die Eindringlinge gestemmt.

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Ein mutiger Aktivist hat die Störer beherzt aufgehalten

 „Ich bin sofort aufgesprungen und habe den Störern den Zugang zur Kirche verwehrt“, berichtet der 40 Jahre alte Franz dem Portal kath.ch . Mit anderen mutigen queeren Besuchern des Gottesdienstes haben sie die Vermummten aus der Kirche gedrängt und in die Flucht getrieben.

„Sie waren ja erst beim Reingehen. Mir war sofort klar: Das sind irgendwelche Störer. Die waren ja vermummt. Noch dazu das Kreuz. Höchst seltsam alles“, ergänzt Franz seine Beobachtung.

Die sechs bis acht Männer ließen sich von der stattlichen Erscheinung des Schweizers beeindrucken: Sie hätten das Kreuz auf dem Sockel stehen gelassen und seien weggerannt. „Einer hatte ein Megaphon in der Hand, hat davon aber nicht Gebrauch gemacht“, so Franz weiter.

Nun ermittelt die Polizei – für die Störer kann es teuer werden

Die Zurich Pride hat den Vorfall beim Schlussgottesdienst bei der Polizei angezeigt. Da religiöse Handlungen in der Schweiz besonders geschützt sind, handelt es sich bei der Störung um eine Straftat. Gegenüber kath.ch rechnet der Zürcher Rechtsanwalt Patrice Zumsteg, dass die Aktion auch ein politisches Nachspiel hat.

Auch der LGBT-Hotline wurde der Vorfall gemeldet. Dabei handelt es sich um eine nicht-staatliche Initiative queerer Organisationen, um Hate Crimes so umfassend wie möglich zu erfassen – weil das der Schweizer Staat derzeit nicht macht.

Mit ihrer Aktion haben die unbekannten Störer den Zorn der Kirche auf sich gezogen: „Eine Kirche ist ein Ort des Gebetes, der Anbetung Gottes, des Friedens und der Geschwisterlichkeit aller Menschen. Deswegen haben Ideologien, Militantentum und Aggressivität jeglichen Couleurs dort keinen Platz“, ärgert sich Joseph Bonnemain, Bischof von Chur, gegenüber kath.ch .

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