Freitag, 19. April 2024
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Ein Musikfestival für die Opfer des Anschlags von Bratislava

Eine Woche an mehr als 40 Orten im ganzen Land

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Am 12. Oktober hat ein rechtsextremer Attentäter vor dem queeren Café Tepláreň in der Altstadt von Bratislava zwei junge Männer erschossen und eine Frau verletzt. Dieser Anschlag hat zumindest Teile der Zivilgesellschaft wachgerüttelt: Nun soll im Gedenken an die Opfer in der gesamten Slowakei ein Musikfestival stattfinden. 

Slovenska Tepláreň: Ein Festival für Matúš und Juraj

Pohoda, das bekannteste Musikfestival der Slowakei, und das Tepláreň haben dazu die gemeinsame Initiative “Slovenska Tepláreň” ins Leben gerufen. Damit soll Solidarität mit den Angehörigen und Freunden von Matúš Horváth und Juraj Vankulič, den Opfern des Anschlags, gezeigt und die LGBTI-Community unterstützt werden. 

Das Festival steht unter dem Motto “Konzerte für Matúš und Juraj” und soll von 12. bis 20. November in Clubs, Bars oder Cafés in der ganzen Slowakei Veranstaltungen stattfinden. Bis jetzt haben sich 40 Einrichtungen und mehr als 70 Künstler:innen beteiligt. 

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„Angriff auf Werte, auf denen eine gesunde Gesellschaft stehen sollte“

“Ich sehe diesen Terrorakt als Angriff auf die Werte, auf denen eine gesunde und natürliche Gesellschaft stehen sollte. Werte wie Gewaltlosigkeit, Toleranz und dergleichen. Das geht uns alle an”, erklärt Michal Kaščák, einer der Organisatoren, im Gespräch mit dem Portal Queer Slovakia .  

Die Gesellschaft müsse genügend Druck ausüben, um die Stimmung im Land zugunsten der LGBTI-Community zu verändern, das Festival soll dabei helfen, diese Debatte anzustoßen. Im Jahr 2019 gaben etwa 59 Prozent der Slowaken im Eurobarometer an, sie würden der LGBTQ-Gemeinschaft im Land nicht die gleichen Rechte wie allen anderen Menschen gewähren. 

“Es ist höchste Zeit, dass der zivile Druck zu einer Gesetzesänderung führt, damit die natürlichen Rechte aller Menschen in der Slowakei erfüllt werden”, so Kaščák. Denn erst letzte Woche hat die konservative Regierung einen Gesetzesentwurf abgewürgt, der die Einführung Eingetragener Partnerschaften in der Slowakei vorgesehen hätte. 

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