Freitag, 26. April 2024
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St. Pölten Pride: Dreimal soviel Teilnehmer wie im letzten Jahr

Am Samstag hat in St. Pölten die erste diesjährige Pride-Parade in einer Landeshauptstadt stattgefunden. Es war die bisher größte Pride in der niederösterreichischen Landeshauptstadt - auch, wenn es einzelne Zwischenfälle gab.

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Rund 1.200 Personen feierten am Samstag unter dem Motto „Bunt statt schwarz-blau“ in der niederösterreichischen Landeshauptstadt die zweite St. Pölten Pride – ein neuer Rekord an Teilnehmer:innen. „Wir konnten unsere Erwartungen dieses Jahr sogar übertreffen“, freut sich auch Oskar Beneder, Obmensch des Veranstaltervereins „St. Pride“, gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) : Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Größe der Demonstration verdreifacht.

Politik im Regierungsviertel, Unterhaltung am Rathausplatz

Die Pride zog gegen 16.00 Uhr vom Hauptbahnhof zum Regierungsviertel, dort fanden vor dem Klangturm die politischen Reden statt. Dabei kritisierte unter anderem Obmensch-Stellvertretung Tris Endl die niederösterreichische Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ sowie ein fehlendes Verbot von Konversionstherapien in Österreich. Dieses wird derzeit von der ÖVP herausgezögert. Außerdem fehle es in Niederösterreich an gratis HIV-Testangeboten.

Unter den Redner:innen waren die Grüne LGBTIQ-Sprecherin Ewa Ernst-Dziedzic und Johannes Denner von den Neos. Der St. Pöltner SPÖ-Gemeinderat Michael Kögl warnte in seiner Rede, die schwarz-blauen Landesregierungen in Niederösterreich, Oberösterreich und nun auch in Salzburg seien Vorboten für eine ÖVP-FPÖ-Bundesregierung. Beide Parteien würden seit Jahren aktiv Politik gegen die Community machen.

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Danach zog die Parade weiter zum Rathausplatz, wo die bekannte Drag Queen Candy Licious unter dem Rathaus, das mit einer Progressive Pride Flagge geschmückt war, die Abschlussveranstaltung moderierte. Dabei sprach unter anderem vom St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler von der SPÖ zu den Teilnehmer:innen, verschiedene Vereine und Initiativen haben Einblick in aktuelle Themen der Community. Danach endete der offizielle Teil der Pride in der niederösterreichischen Landeshauptstadt mit einer Drag Show.

Queerfeindliche Vorfälle vor und während der Parade

Im Vorfeld der Parade kam es zu einem queerfeindlichen Zwischenfall: So wurden LGBTI-feindliche Plakate und Sticker an Hauswände in der Stadt geklebt. „Diese Plakate sind nicht nur Hasspropaganda gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgender, intergeschlechtliche und queere Menschen, sondern schlichtweg Vandalismus. Sie sind mit extra schwer lösbarem Klebstoff an privaten Flächen aufgeklebt worden“, so Beneder zur NÖN. Die Aktion zeuge vor mangelndem Respekt vor anderen Menschen und deren Eigentum.

Während der Parade selbst gab es kleinere Störungen. Einzelne Teilnehmer:innen wurden belästigt und beschimpft, die Zusammenarbeit mit der Polizei St. Pölten habe aber sehr gut funktioniert, heißt es seitens der Veranstalter:innen: „Es waren genügend Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, wodurch wir uns und die Demo-Teilnehmenden gut geschützt fühlten.“

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