Mittwoch, 24. April 2024
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Ex-Gay-Pornostar Héctor de Silva wird Bürgermeister

Die kleine spanische Gemeinde Carcelén hat einen neuen Bürgermeister: Antonio Moreno konnte für die konservative Partido Populär (PP) die absolute Mehrheit im Rathaus erringen. Bekannt wurde er aber schon zuvor als Pornostar Héctor de Silva.

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Mit einem Erdrutschsieg für die konservativen und rechten Parteien endeten am 28. Mai die spanischen Regional- und Kommunalwahlen. Fast unbeachtet blieb dabei das Ergebnis von Carcelén, einer kleinen Gemeinde in Albacete in der spanischen Provinz Kastillien-La Mancha.

Von „Hung Country“ in die spanische Provinz

Was den 652 zählenden Ort, der etwa drei Autostunden südwestlich von Madrid liegt, so besonders macht, ist der neue Bürgermeister. Denn für die konservative Partido Popular (PP) ist Alberto Moreno angetreten – unter Schwulenporno-Fans als Héctor de Silva bekannt.

Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Hung Country 2“, „2 Wet“ und „Star Wars: A Gay XXX Parody“. Vor etwa sechs Jahren hat er sich aus dem Business zurückgezogen. Danach arbeitete er als Wald-Feuerwehrmann und wurde nach Carcelén versetzt, wo er seit sechs Jahren lebt und mit seinem Partner als Viehzüchter arbeitet.

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Mit der konservativen Volkspartei holt er vier der sieben Sitze

Seine Motivation, in die Lokalpolitik einzusteigen: „Wir haben eine hohe Grundsteuer und es gibt immer weniger Einwohner, weil es keine Arbeit gibt, um Familien mit Kindern anzuziehen“, so der ehemalige Pornostar. Deshalb trat er gegen die amtierende Bürgermeisterin María Dolores Gómez Piquera an, die das Amt seit 2011 innehatte.

Und das mit Erfolg: Moreno konnte mit der PP vier der sieben Sitze im Stadtrat von Carcelén gewinnen. Das heißt, dass er nun mit absoluter Mehrheit als Bürgermeister in dem kleinen Ort regieren kann. Die Wahlbeteiligung betrug sensationelle 93 Prozent.

Seine Vorstellung vom Amt ist einfach und deutlich: „Auf Augenhöhe für unsere Leute und unser Dorf regieren, Hand in Hand mit denen, denen wir Rechenschaft ablegen müssen, und allen zuhören, um den Anforderungen gerecht zu werden“, sagte er der spanischen Zeitung ABC.

Seine Gay-Porno-Vergangenheit war kein Geheimnis

Mit seiner Porno-Vergangenheit ist er von Anfang an offen umgegangen. „Das ist viele Jahre her, es ist eine Zeit, die ich auch nicht bereue“, sagte er schon vor der Wahl dem Online-Portal El Digital de Albacete : „Es ist eine Zeit in meinem Leben, die sowohl mein Partner als auch alle im Ort von Anfang an kannten.“

Dass er für eine konservative Partei antritt, die sich regelmäßig gegen die Rechte sexueller Minderheiten gestellt hat und gegen die Ehe-Öffnung sogar erfolglos vor dem Verfassungsgericht geklagt hat, stört Moreno nicht. „Wir wollen die politische Rivalität vergessen und, dass die Menschen für das Wohl der Menschen arbeiten“, sagt er.

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