Dienstag, 14. Mai 2024
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Unbekannte verwüsten Nürnberger Mahnmal für queere Nazi-Opfer

In Nürnberg ist in der letzten Woche das Denkmal für homosexuelle Opfer verwüstet worden. Von den Tätern fehlt jede Spur.

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Mit einer Gedenkstele, einer Gedenkkugel und einer Regenbogenbank gedenkt die Stadt Nürnberg am Magnus-Hirschfeld-Platz den queeren Opfern des Nationalsozialismus. Doch nun hätten Unbekannte alle drei Elemente beschädigt, teilte die Stadt Nürnberg am Freitag mit.

Der Angriff erfolgte zwischen Ende September und Mitte Oktober

Wann sich der Angriff genau ereignet hat, ist unklar. Die Polizei geht davon aus, dass er zwischen Ende September und Mitte Oktober geschehen sein könnte. Sie sucht deshalb auch nach Hinweisen und Zeug:innen.

Fest steht nur der Grad der Beschädigung: So seien die Regenbogenparkbank, die Gedenkstele für die homo­sexuellen und die Gedenkkugel für die lesbischen Opfer der NS-Zeit mit LGBTI-­feindlichen Schmierereien versehen worden. Die Gedenkkugel sei außerdem aus ihrer Verankerung gerissen worden, so die Stadt Nürnberg.

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Der Nürnberger Bürgermeister Christian Vogel ist schockiert

„Dieses Verhalten ist nicht akzeptabel“, macht der Nürnberger Bürgermeister Christian Vogel von der SPD klar: „Angriffe auf betroffene Menschen oder, wie hier, Gedenkorte werden von uns nicht toleriert.“ Dass es überhaupt dazu komme, sei „traurig und schockierend“. 

Man sei die Stadt des Friedens und der Menschenrechte: „Nürnberg ist eine vielfältige Stadt und die queere Community ist elementarer Teil davon“, so Vogel weiter: „Wir stehen Seite an Seite.“ Die Stadt habe Strafanzeige wegen der Verwüstung des Gedenkortes gestellt.

Seit 2013 wird an dem Platz der queeren NS-Opfer gedacht

Bei der Aufklärung des Falls ist die Stadt in engem Austausch mit den Organisationen der Nürnberger Community, wie etwa dem Verein Fliederlich e.V. oder dem CSD-Verein. Außerdem berate bei konkreten Vorfällen die Beauftragte für Diskriminierungsfragen und LGBTIQ die Stadt Nürnberg, heißt es seitens der Stadt.

Die Gedenkstele am Nürnberger Sterntor wurde 2013 vom lokalen Künstler Christoph Popp geschaffen. Sie war in der Vergangenheit schon öfter beschmiert worden. Im Jahr 2020 wurde der Bereich in Magnus-Hirschfeld-Platz benannt und um eine Regenbogenbank und die Gedenkkugel ergänzt.