In die Studie für den Impfstoff, der Teil einer umfassenden Initiative namens PrEPVacc ist, waren viele Hoffnungen geflossen. Sie hatte im Dezember 2020 begonnen und sollte planmäßig nächstes Jahr enden.
Die Daten zeigen, dass die Impfung nicht vor HIV schützt
Doch nun haben die Forscher:innen die Reißleine gezogen: Die vorläufigen Daten deuteten nicht darauf hin, dass eine Impfung eine HIV-Infektion wirksam verhindern könne, so der Leiter der Studie gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Der Impfstoff wurde an etwa 1.500 gesunden Erwachsenen im Alter von 18 bis 40 Jahren getestet. Die Teilnehmer:innen stammten aus Uganda, Tansania und Südafrika und kamen hauptsächlich aus Bevölkerungsgruppen mit einem hohen Infektionsrisiko, etwa Sexarbeiter:innen und Männer, die Sex mit Männern haben.
Derzeit wird keine mögliche Impfung auf ihre Wirksamkeit getestet
Diese Nachricht ist der jüngste Rückschlag für die Bemühungen, einen wirksamen Impfstoff gegen das HI-Virus zu finden. In einer Erklärung des Impfstoffprogramms hieß es, die nun gescheiterte Studie sei die letzte noch laufende Wirksamkeitsstudie gewesen.
Das zeige, wie schwierig es sei, einen wirksamen Impfstoff gegen HIV zu entwickeln: Bereits im Jahr 2020 haben Forscher in Südafrika eine andere Studie abgebrochen. Auch hier haben die Tests eines Impfstoffs an mehr als 5.000 Menschen keinen Nutzen gezeigt.
HIV-Impfung wichtiges Instrument, um Aids zu besiegen
Bis jetzt sind weltweit etwa 40 Millionen Menschen an den Folgen einer HIV-Infektion gestorben. Weitere 39 Millionen Menschen leben mit HIV, die meisten von ihnen in Afrika. In Österreich stecken sich jedes Jahr etwa 400 bis 500 Menschen mit HIV an.
Derzeit gibt es zwar Medikamente, die eine HIV-Infektion in den allermeisten Fällen verhindern können, und auch ist HIV zu einer gut behandelbaren chronischen Krankheit geworden. Doch Experten zufolge wäre ein HIV-Impfstoff ein wichtiges Instrument, um AIDS komplett zu beenden.