Donnerstag, 2. Mai 2024
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Nach mehr als 30 Jahren Mord an Friseurmeister geklärt

Es ist mehr als 30 Jahre her, dass der Friseurmeister Günter K. tot in seiner Wohnung gefunden wurde. Nun konnte in diesem Fall ein Verdächtiger festgenommen werden.

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Es war Samstag, der 19. Jänner 1991, in Mühlheim an der Ruhr. Die Angestellten des Friseursalons von Günter K. warten auf ihren Chef. Doch der 63-Jährige kommt nicht – was sehr ungewöhnlich ist. Also rufen sie am Nachmittag die Polizei.

Der Friseur wurde mit einem Kabel erdrosselt

Als die Polizisten die Wohnung des schwulen Friseurmeisters betreten, finden sie seine Leiche. Der 63-Jährige wurde mit dem Kabel einer Mehrfach-Steckdose im Schlafzimmer erdrosselt. Die Wohnung ist durchsucht, Wertsachen fehlen: Etwa hochwertige Uhren, ein Cartier-Feuerzeug und Goldmünzen im Wert von mehreren tausend Mark.

Am Tatort wird unter anderem ein Fingerabdruck gesichert. Er wird mit allen Datenbanken abgeglichen, die der Polizei damals zur Verfügung standen – ohne Erfolg.

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Seine Freunde sahen einen jungen Mann vor dem Haus

Am Tag vor seinem Tod war der Friseur bis in die frühen Morgenstunden in einer Kneipe in Mühlheim. Dort hat er gefeiert und Alkohol getrunken. Gegen 5.30 Uhr verabschiedet er sich vor der Haustüre von Freunden. Zeugen erinnerten sich, dass der Friseur vor seinem Haus von einem jungen Mann angesprochen worden war.

Doch viel mehr können die Ermittler:innen damals nicht herausfinden. Das Verbrechen bleibt ungeklärt, wird zum Cold Case – bis jetzt. Denn die zuständige Polizei in Essen hat eine Ermittlungsgruppe für solche Fälle eingerichtet. Dort arbeiten drei Ermittler und drei pensionierte Polizisten an den Fällen.

Eine erneute Überprüfung der Datenbanken brachte eine heiße Spur

Nun haben die Ermittler den damals gefundenen Fingerabdruck noch einmal mit sämtlichen verfügbaren Datenbanken abgeglichen – und hatten Erfolg: Er stimmt mit einem Mann überein, der 1985 in Polen einen Einbruch begangen hatte. Daraufhin werden die Ermittlungen verstärkt, ein Tatverdächtiger kann ermittelt werden.

Dabei handelt es sich um einen heute 62 Jahre alten Mann. Er hat die deutsche und polnische Staatsbürgerschaft und wohnt in Mühlheim an der Ruhr. Am Dienstag steht die Polizei schließlich vor seiner Wohnung. „Man merkte, dass ihm klar war, weswegen wir da sind“, so Dustin Wisnewski, Leiter der Cold-Case-Ermittlungeinheit.

Der Tatverdächtige schweigt über sein Motiv

Die Polizei nimmt den Verdächtigen schließlich vorläufig fest. Noch einmal gleichen die Beamt:innen den Fingerabdruck des Mannes mit der Spur vom Tatort ab – mit Erfolg. Auch konnte die DNA des Mannes am Tatort nachgewiesen werden.

Der damals 30-Jährige schweigt. Vielleicht hatte er mit dem späteren Opfer angebandelt, um es zu töten. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Duisburg einen Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes gegen den 62-Jährigen erlassen. Denn Mord verjährt nicht.

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