Donnerstag, 28. März 2024
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‚Schwuchteln in der italienischen Mannschaft? Hoffentlich nicht!‘

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Keine schwulen Mitspieler möchte der Stürmer der italienischen Nationalmannschaft, Antonio Cassano, in seiner Mannschaft haben. Das sagte er Reportern – jetzt versucht er, zurückzurudern und entschuldigt sich.

Die Reporter hatten ihn gestern nachmittag im Teamquartier, der „Casa Azzurri“ in Krakau, auf eine Aussage des schwulen Fernsehmoderators Alessandro Cecchi angesprochen. Dieser hatte in einem Radiointerview behauptet, in der Squadra Azzurra seien zwei schwule und und zwei metrosexuelle Spieler.

Zunächst wollte der 29-Jährige wissen: „Was ist ein Metrosexueller?“ Dann fügte Cassano, der beim AC Mailand unter Vertrag ist, fügte hinzu: „Es ist besser, ich sage nicht, was ich denke.“

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Doch es platzte dennoch aus ihm heraus: „Schwuchteln in der Nationalmannschaft? Das ist ihre Sache. Aber ich hoffe, nicht“, verriet Cassano den Reportern.

Damit landete der Stürmer mit Anlauf im Fettnäpfchen: Sogar die Online-Ausgabe der italienischen „Gazzetta dello Sport“ berichtete über seine Aussage und nannte sie „schockierend“.

Gestern abend ruderte Cassano dann zurück und entschuldigte sich: „Ich bedauere ernsthaft dass meine Stellungnahme kontrovers aufgenommen wurde und von Schwulenrechtsgruppen kritisiert wurde. Homophobie ist eine Meinung, die ich nicht teile. Ich möchte niemanden beleidigen und ich kann nicht die sexuelle Freiheit anderer Menschen in Frage stellen. Ich habe nur gesagt, dass das ein Problem ist, das mich nicht betrifft und dass ich nicht über die Entscheidungen Anderer, die wir alle respektieren, urteilen kann“, teilte Cassano über die Homepage des italienischen Fußballverbandes mit.

Die Nominierung von Antonio Cassano in die italienische Nationalelf war eine kleine Überraschung. Warum Trainer Cesare Prandelli trotz vieler Ausfälle und etlicher Eskapaden in der letzten Saison an ihm festhielt. ist unklar.

Prandelli selbst hat sich dieses Jahr schon eindeutig über schwule Fußballer geäußert. In einem Vorwort zu einem Buch über Homosexualität im Sport schrieb er: „Homophobie ist Rassismus (…) Jeder sollte frei sein, nach seinen Wünschen und Gefühlen zu leben. Wir müssen uns alle einer Sportkultur verschreiben, die das Individuum in jeder Form der Wahrheit und Freiheit respektiert.“

Prandellis Vorgänger Marcello Lippi hatte sich übrigens immer geweigert, Cassano in die Nationalelf zu berufen: Er fürchtete seine Ausraster und damit um den Teamgeist in der Squadra Azzurra.

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