Freitag, 29. März 2024
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Lesben- und Schwulenaktivist in Mazedonien verprügelt

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Alen Shakiri, der Obmann der einzigen mazedonischen Homosexuellengruppe „LGBT United Macedonia“, wurde am Sonntag in der Hauptstadt Skopje Opfer eines brutalen Angriffs. Das berichtet die Organisation auf ihrer Facebook-Seite.

Shakiri war gegen 21 Uhr auf dem Weg nach Hause, als er hörte, wie er als „Schwuchtel“ und „Homo“ beschimpft wurde. „Er bemerkte, dass er in Schwierigkeiten war und begann zu laufen. Trotzdem konnten ihn die Angreifer schnappen und begannen, ihn in den Bauch zu schlagen“, berichtet die Gruppe.

Shakiri konnte flüchten und andere Mitglieder der Organisation anrufen. Gemeinsam erstatteten sie Anzeige bei der Polizei. Wie die Gruppe berichtet, war man dort nicht wirklich interessiert an den Schilderungen der Lesben- und Schwulenaktivisten.

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Gegenüber dem englischsprachigen Portal „Gay Star News“ berichtet ein Mitglied von „LGBT United Macedonia“, das anonym bleiben möchte, dass Shakiri sich zu Hause von dem Angriff erholt, aber noch immer traumatisiert ist und an Bauchschmerzen leidet.

Lage für Lesben und Schwule verschlechtert sich

„LGBT United Macedonia“ berichtet, dass ihre Mitglieder in letzter Zeit immer öfter Opfer von Beschimpfungen und körperlichen Angriffen werden. „Wir sind hier alle wirklich unter Druck. Sehr viele negative Dinge passieren hier in letzter Zeit“, bestätigt auch das anonyme Mitglied der Gruppe.

Mitte Oktober kritisierte das Europäische Parlament in seinem Fortschrittsbericht, dass auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Lesben, Schwule und Transgender weit hinter dem europäischen Standard abweichen. Im März kritisierte das Europäische Parlament, dass in Mazedonien „in Lehrbüchern an den Universitäten und an Schulen Homosexualität als Krankheit beschrieben wird, und fordert die sofortige Änderung dieser Materialien“.

Vor mehr als einem Jahr wollte die nationalkonservative Regierungspartei VMRO-DPMNE gleichgeschlechtliche Ehen durch die Verfassung verbieten lassen. Die Bevölkerung wusste Premierminister Nikola Gruevski dabei an seiner Seite: Einer Umfrage zufolge waren 78 Prozent für die Verfassungsänderung, eine Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule wurde von 88 Prozent abgelehnt.

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