Samstag, 27. April 2024
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Laun hetzt, Kirche schweigt: Kritik von Grün-Abgeordnetem Zinggl

"Jeder Vergleich mit Nazi-Gräueltaten sollte nicht gemacht werden"

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Der Salzburger Weihbischof Andreas Laun ist wieder in der Kritik. Wie GGG.at berichtet hat, zog er Parallelen zwischen der Lesben- und Schwulenbewegung und dem Nationalsozialismus. Nun kritisiert der Grüne Abgeordnete Wolfgang Zinggl, dass sich die römisch-katholische Kirche von diesen Aussagen nicht distanziert.

Weihbischof Laun ruft zum „Widerstand gegen Homo-Diktatur“ auf – und die Amtskirche schweigt

So hat sich Laun einem Bericht der Zeitschrift Männer bereits Mitte November bei einem Vortrag im Kloster Mariawald in der Nähe von Köln darüber aufgeregt, „dass sich keiner gegen eine solche Homo-Diktatur wehre“: So würde die heutige Generation ihren Eltern und Großeltern immer wieder vorwerfen, „gegenüber den Untaten der Nazis geschwiegen zu haben. Damals sei es lebensgefährlich gewesen zu reden. Heute sei es noch nicht lebensgefährlich, und die meisten schwiegen trotzdem“, so Laun.

Solche Aussagen wundern Zinggl nicht mehr. Immerhin habe Laun erst im Mai letzten Jahres vor der Öffnung des Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare als „nächste Gelegenheit zur Sünde“ gewarnt. „Wenn der hohe Kirchenvertreter in diesen Tagen wieder Galle spuckt und in der deutschen Abtei Mariawald bei einem Vortrag in einem Aufwaschen die Untaten der Nazis mit Homosexualität vergleicht und gleich auch noch den Missbrauch von Kindern mit der Herstellung sozialer Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen, dann ist das so arm und jämmerlich, dass es öffentlich am besten gar nicht kommentiert werden müsste“, kommentiert Zinggl die nun bekannt gewordenen Aussagen Launs.

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Grüner Nationalratsabgeordneter kritisiert die Amtskirche für ihr Schweigen zu Launs Aussagen

Kritik übt der Grüne Abgeordnete allerdings am Schweigen der römisch-katholischen Kirche nach dem Bekanntwerden der Aussagen. „Angesichts des Gedenkens der Befreiung des KZ Auschwitz in diesen Tagen sollte erstens jeder Vergleich mit den Gräueltaten der Nazis besonders gut überlegt und besser gar nicht gemacht werden“, ärgert er sich. Weiters solle Laun „darauf hingewiesen werden, dass Schwule vom Dritten Reich verfolgt, kastriert, in psychiatrische Anstalten gesteckt oder in Konzentrationslagern gefoltert wurden. Dort mussten sie den rosa Winkel als Erkennungszeichen tragen. Und drittens wurden im Jahr 1937 von der NSDAP hunderte Prozesse auch gegen homosexuelle Geistliche geführt“, so Zinggl weiter.

Eine Stellungnahme des Weihbischofs oder der römisch-katholischen Kirche steht noch aus.

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