Freitag, 19. April 2024
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[Update] ‚Bin nicht schwul‘: Heinz-Christian Strache klagt ORF

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Vor gut einer Woche hat Nina Proll in ihrer Rolle in der ORF-Serie „Vorstadtweiber“ FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache irrtümlich für schwul gehalten. Aus der Fernsehfassung wurde dieser Dialog entfernt, nicht aber aus den Untertiteln für Gehörlose. Nach heftigen Schimpftiraden der FPÖ über dieses Fauxpas will Strache nun in dieser Causa vor Gericht gehen.

„Mein Mandant ist nicht homosexuell“, empört sich Straches Anwalt Michael Rami in der Tageszeitung „Heute“. Und er ergänzt: „Das ist aber auch nicht relevant, da seine sexuelle Orientierung in jedem Fall seinen höchstpersönlichen Lebensbereich betrifft – und daher privat ist.“ Vor Gericht will Strache trotzdem gehen. Seine Rechte seien verletzt worden, so der FPÖ-Chef.

In der Klage, die teilweise von „Heute“ veröffentlicht wurde, ist zu lesen, Strache wurde „durch die Behauptung der inkriminierenden Behauptung unmittelbar geschädigt“, das sei nach Paragraph 7, Absatz 1 des Mediengesetzes verboten. Dieser regelt die „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs“ durch Medien. Auch auf Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention bezieht sich Straches Anwalt. Dort ist ebenfalls das Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens verankert.

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Er fordert einen öffentlichen Widerruf im ORF-Fernsehen. Auch den ORF-Stiftungsrat möchte der ORF mit dieser Causa beschäftigen.

Der FPÖ-Chef möchte also vom ORF einen Widerruf für etwas, das nicht stimmt, aber auch nicht relevant ist – und, wie Gerichte bereits festgestellt haben, auch nicht ehrenrührig ist. „Homosexualität ist nichts Ehrenrühriges, und daher kann auch der – eventuell gar nicht zutreffende – ‚Vorwurf‘ der Homosexualität nichts Ehrenrühriges sein“, betont in diesem Zusammenhang auch Kurt Krickler, Generalsekretär der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien.

So richtig scheint man im ORF vor der Wut des blauen Parteichefs aber nicht zu zittern. In der Satiresendung „Willkommen Österreich“, die am Dienstag Abend ausgestrahlt wurde, haben Dirk Stermann und Christoph Grissemann in einem Einspielfilm Heinz-Christian Strache gleich zweimal als schwul bezeichnet.

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