Donnerstag, 28. März 2024
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Putin verleiht Russlands bekanntestem Homo-Hasser einen Orden

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Er ist einer der größten Homo-Hasser Russlands. Jetzt wird der St. Petersburger Politiker Witali Milonow, Schöpfer des international scharf kritisierten Gesetzes gegen „Homo-Propaganda“, von Präsident Putin dafür mit einem Orden ausgezeichnet.

Für seine „aktive gesetzgeberische Arbeit und viele Jahre ehrlicher Arbeit“ bekommt der 41-Jährige Abgeordnete der Putin-Partei „Einiges Russland“ den „Verdienstorden für das Vaterland“. So steht es zumindest im Erlass des Präsidenten, der jetzt veröffentlicht wurde. Für Milonow ist das nicht die erste staatliche Auszeichnung: Bereits im letzten Jahr hat er einen Orden des Militärs erhalten. Der Verdienstorden iss die zweithöchste russische Auszeichnung, seit seiner Einführung im Jahr 1994 erhielten ihn in den ersten beiden Klassen knapp über 300 Personen.

In seinem politischen Kurs fühlt sich Milonow nun bestätigt. Die Auszeichnung durch Präsident Wladimir Putin stärke sein Selbstbewusstsein, ließ er die Medien wissen. Und daran mangelte es ihm auch in der Vergangenheit nicht. Erst vor zwei Tagen hatte er gefordert, St. Petersburg von Schwulen und Lesben zu „befreien“. Er wünsche sich einen „beispielhaften Bezirk“ – ohne Drogensüchtige, Prostituierte und Homosexuelle.

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Auch war er in der Vergangenheit selbst mit einem Trupp orthodoxer Aktivisten und rechter Schläger auf einem queeren Kinofestival erschienen. Das international ausgezeichnete Webprojekt „Deti 404“, das LGBT-Jugendlichen hilft, wurde auf Betreiben von Milonow und seinen Schergen geschlossen: Als gegen Gründerin Lena Klimowa Strafanzeige wegen „Homo-Propaganda“ gestellt wurde und sie um ihre eigene Sicherheit bangen musste, gab sie auf.

Dem entsprechend sorgt die Ordensverleihung an Witali Milonow durch ein Dekret von Präsident Wladimir Putin in der russischen LGBT-Community für Empörung. Es werde nun „endgültig klar“, dass sich Russland „in Richtung der Verrücktheit und Dunkelheit des Mittelalters“ bewege, meinte Nikolai Aleksejew, bereits mehrmals verhafteter Organisator der Moscow Pride. Man könne sich „kaum etwas Empörenderes vorstellen“ als diese Ehrung.

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