Freitag, 29. März 2024
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Homo-Hasser Roy Moore unterliegt bei Senats-Nachwahl

Schlappe für Trump: Mit der Niederlage des umstrittenen Richters schrumpft die Senats-Mehrheit

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Eine herbe Schlappe musste US-Präsident Donald Trump bei der Senatsnachwahl in Alabama hinnehmen: Nach 25 Jahren fällt der konservative Bundesstaat mit nur 20.000 Stimmen Vorsprung überraschend wieder an die Demokraten.

Demokraten gewinnen mit 20.000 Stimmen Vorsprung im konservativen Kernland

Der Menschenrechtsanwalt Doug Jones, der sich auch immer wieder für LGBT-Rechte eingesetzt hat, setzt sich in dem konservativen Südstaat mit 49,9 Prozent der Stimmen gegen den homophoben Republikaner Roy Moore durch. Der 70-Jährige war im Wahlkampf mit schweren Vorwürfen wegen sexueller Belästigung konfrontiert – und hat in der Vergangenheit gefordert, gleichgeschlechtliche Handlungen wieder zu verbieten.

Donald Trump hatte im Wahlkampf Moore nachdrücklich unterstützt – und das, obwohl es schwere Vorwürfe gegen den Republikaner gab. So haben ihm mehrere Frauen öffentlich vorgeworfen, Moore habe sie missbraucht, als sie Teenager waren. Das jüngste Opfer soll erst 14 Jahre alt gewesen sein. Moore stritt alle Vorwürfe als „Lügen“ ab und sah sich als Opfer von politischen Gegnern.

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Als Höchstrichter von Alabama weigerte sich Moore, die Ehe für Lesben und Schwule zu öffnen

Auch die Einstellung des Politikers zu Homosexualität sorgte für Irritationen. So hat er sich unter anderem als Richter am Obersten Gerichtshof von Alabama über das Urteil des Supreme Court in Washington zur Öffnung der Ehe hinweggesetzt. Unter Berufung auf seinem christlichen Glauben hat er sich geweigert, in Alabama gleichgeschlechtliche Eheschließungen zu erlauben. Daraufhin wurde er wegen Machtmissbrauchs vom Höchstgericht ausgeschlossen.

Für Schlagzeilen sorgte Moore im Jahr 2002, als er in einem Sorgerechtsstreit einem Vater recht gab, der die Kinder missbraucht hatte – weil die Mutter lesbisch war und deshalb nach Moores Meinung wegen ihres „homosexuellen Verhaltens“ nicht in die Nähe von Kindern gelassen werden solle. Das Urteil wurde später von einem Berufungsgericht wieder aufgehoben.

Im Jahr 2005 wollte Moore Homosexualität verbieten – und hat diese Meinung wohl auch noch heute

Im Jahr 2005 hat Moore gesagt, Homosexualität sollte nicht legal sein – und diesen Standpunkt hat er offenbar nicht geändert: Als im Wahlkampf sein Sprecher Ted Crockett im News-Sender CNN gefragt wurde, ob der Senator diese Meinung noch immer habe, wich dieser mit der Antwort „Homosexualität ist eine Sünde im biblischen Sinn“ aus. Auf die Nachfrage, ob Moore jetzt glaube dass homosexuelle Handlungen illegal sein sollten. schilderte Crockett mit einem kurzen „vielleicht“ herum.

Die Nachwahl in Alabama war notwendig geworden, nachdem der amtierende Senator Jeff Sessions an die Spitze des Justizministeriums gewechselt ist. Normalerweise gilt der Bundesstaat im Süden der USA mit seinen 4.8 Millionen Einwohnern als sicheres Rennen für die Republikaner. Durch den Sieg des Demokraten Doug Jones schrumpft die Mehrheit der Republikaner im US-Senat nun auf 51 von 100 Sitzen.

Roy Moore will seinen Verlust noch nicht wahrhaben. Er sagte in einer ersten Stellungnahme, er wolle das Wahlergebnis noch nicht anerkennen. Er stellte eine Neuauszählung in den Raum und sagte, er wolle „auf ein Zeichen Gottes warten“, so der 70-Jährige.

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