Samstag, 27. April 2024
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[Update] „Gay Village Killer“ gesteht vor Gericht acht Morde

Bruce McArthur hat seine Opfer stranguliert und dann die Überreste in Blumenbeeten verscharrt

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Bruce McArthur, der als „Gay Village Killer“ bekannt wurde, hat sich heute schuldig bekannt, zwischen 2010 und 2017 acht schwule und bisexuelle Männer ermordet zu haben. Der 67-jährige Landschaftsgärtner steht derzeit in Toronto vor Gericht. Durch sein überraschendes Geständnis vermeidet der Angeklagte einen langwierigen Prozess.

Erste Bewährungsmöglichkeit mit 92 Jahren

Nähere Details zu seinem Schuldbekenntnis gibt es zur Stunde noch nicht. Die Bemessung des Strafmaßes soll am 4. Februar beginnen. Vorher sollen die Hinterbliebenen Gelegenheit haben, sich im Gerichtssaal zu äußern. Eine Reporterin des kanadischen Rundfunks CBC hat errechnet, dass er das erste Mal im Alter von 92 Jahren um Bewährung ansuchen kann.

Ins Rollen kam der Fall mit dem Verschwinden von Andrew Kinsman und Selim Esen im Jahr 2017. Im Zuge der Ermittlungen bemerkten die Beamten, dass sie es mit einem Serientäter zu tun hatten. So wurden mittlerweile die Überreste von sieben Männern gefunden.

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Von jedem Opfer behielt sich McArthur eine Trophäe

Die Überreste seiner Opfer entsorgte der 66-jährige Landschaftsgärtner unter anderem in den Blumenbeeten und Pflanzkübeln seiner Kunden. Im Wagen von McArthur fand die Polizei DNS-Spuren der meisten seiner Opfer.

Neben Kinsman und Esen hat McArthur auch den Mord an Majeed Kayhan, Soroush Marmudi, Dean Lisowick, Skandaraj Navaratnam, Abdulbasir Faizi und Kirushna Kanagaratnam gestanden. Er hat die Männer gequält, mit einem Seil stranguliert und dann zerstückelt. Von jedem Opfer hat sich der Landschaftsgärtner ein Erinnerungsstück behalten.

Unter den Opfern war ein ehemaliger Lebensgefährte McArthurs. Bei den anderen handelt es sich um zwei afghanische Einwanderer, zwei Flüchtlinge aus Sri Lanka, einen Iraner, einen Türken und einen obdachlosen Escort.

Hätte der Täter früher gestoppt werden können?

Einige von ihnen waren Männer, die ihre Homosexualität nicht offen auslebten oder keinen festen Wohnsitz hatten. Das machte es der Polizei schwer, einen Zusammenhang zwischen ihrem Verschwinden herzustellen. Der Gärtner geriet erst ins Visier der Fahnder, nachdem eine Videokamera filmte, wie sein letztes Opfer 2017 in seinen Van stieg.

Dabei hätte Bruce McArthur vermutlich schon früher gestoppt werden können. Denn mit ernsthaften Ermittlungen soll die Polizei der kanadischen Großstadt erst begonnen haben, als mit Andrew Kinsman ein weißer Mann aus geordneten Verhältnissen verschwunden ist.

Auch dass Polizeichef Mark Saunders trotzdem noch sechs Wochen vor McArthurs Festnahme öffentlich erklärte, es gebe keine Hinweise auf einen Serienmörder, sorgte für Kritik. Ein unabhängiges Team aus Experten untersucht derzeit, ob die Polizei von Toronto den Fall falsch handhabte.

Da die Opfer verschiedenen ethnischen Gruppen zugehörig waren, wird der Prozess im Gerichtssaal auch auf Farsi, Tamil und Französisch übersetzt. Einige Familien der Angehörigen nehmen trotzdem an dem Prozess nicht teil.

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