Samstag, 27. April 2024
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Affenpocken-Impfungen in Österreich könnten diese Woche starten

Aber: Nur bestimmte Risikogruppen können zu Beginn geimpft werden

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Diese Woche soll die erste Lieferung von Affenpocken-Impfstoffen in Österreich eintreffen. Das hat das Gesundheitsministerium am Freitag bekanntgegeben. Da zunächst nur geringe Mengen des Impfstoffs geliefert werden können, sollen zunächst nur Risikogruppen geimpft werden. Dazu gehören Laborangestellte oder Menschen, die direkt mit dem Virus in Kontakt gekommen sind – also als postexpositionelle Prophylaxe (PEP).

Risiko für Menschen mit individuellem Risikoverhalten erst später

Wenn mehr Impfstoff vorhanden ist, kann die Impfung auch Personen mit individuellem Risikoverhalten angeboten werden. „Ein Risikoverhalten liegt vor, wenn Personen häufig wechselnden sexuellen Kontakt haben“, so das Ministerium. Eine Impfung aller Österreicher:innen empfiehlt das Nationale Impfgremium nicht.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Bis Freitag sind in Österreich 83 Menschen an Affenpocken erkrankt – vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Das sind um 21 mehr als in der Woche davor. Der Krankheitsverlauf ist in der Regel mild. Bis jetzt sind europaweit noch keine Todesfälle aufgetreten.

Zu den Symptomen der Affenpocken zählen zunächst klassische Erkältungssymptome. Etwas später kommt ein pockentypischer Ausschlag dazu. Normalerweise beginnt er im Gesicht, bei den nun auftretenden Formen beginnt er auch oft vereinzelt im Genitalbereich. Dabei kann er mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten verwechselt werden.

Derzeit ist zu wenig Impfstoff auf dem europäischen Markt

Die Bestellung der Impfstoffe gegen Affenpocken erfolgt für die gesamte EU gemeinsam über die europäische Gesundheitsorganisation Hera. Eine weitere Lieferung der Impfstoffe Imvanex und Jynneos nach Österreich soll in den nächsten Wochen erfolgen. Abhängig ist das von der Verfügbarkeit der Impfstoffe am Markt.

Und die ist derzeit das Problem: So stehen in ganz Deutschland zurzeit nur 40.000 Dosen des Impfstoffs Imvanex zur Verfügung. Berlin bekommt mit 8.000 Dosen die meisten Einheiten – aber deutlich zu wenig: „Die Menge Impfstoff, die Berlin im Verhältnis zu anderen Ländern bekommt, ist meines Erachtens zu niedrig“, so der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD. Denn zwei Drittel der mehr als tausend in Deutschland gemeldeten Fälle treten in Berlin auf.

Für die Grundimmunisierung gegen Affenpocken sind zwei Dosen des Impfstoffs Imvanex im Abstand von etwa einem Monat nötig. Menschen, die bereits gegen Pocken geimpft wurden, benötigen nur eine Impfung. Die Impfung war für Kleinkinder in der BRD bis 1976 verpflichtend, in Österreich bis 1981 und in der DDR bis 1982.

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