Donnerstag, 28. März 2024
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Berlin beginnt mit Affenpocken-Impfungen

Derzeit stehen 8.000 Impfdosen zur Verfügung

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In Berlin ist am Mittwoch die Impfkampagne gegen Affenpocken gestartet worden. Allerdings ist der Impfstoff knapp – geimpft werden sollen vor allem Angehörige von Risikogruppen. Dazu gehören schwule und bisexuelle Männer mit wechselnden Sexualpartnern.

Vertragliche Probleme verzögerten die ersten Affenpocken-Impfungen um eine Woche

Die ersten Impfwilligen bekamen ihre Spritze im Zentrum für sexuelle Gesundheit des Gesundheitsamts Berlin-Mitte in Anwesenheit von Gesundheitsstaatssekretär Thomas Götz von den Grünen und dem Berliner Gesundheitsstadtrat Christoph Keller von den Linken.

Diese Impfungen geschehen deutlich später als zunächst erhofft: Der Impfstoff war nach Informationen des Tagesspiegels schon letzte Woche in Berlin. Gescheitert ist die Impfung bis jetzt daran, dass der Vertrag zwischen der Kassenärztlicher Vereinigung und der Berliner Gesundheitsverwaltung noch nicht unterschrieben war.

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Berlin bekommt die meisten Affenpocken-Impfdosen – und braucht noch mehr

Deutschlandweit stehen 40.000 Dosen des Impfstoffs Imvanex zur Verfügung. Berlin bekommt nach Informationen des Ärzteblatts mit 8.000 Dosen die meisten Einheiten. Erst danach kommen Nordrhein-Westfalen mit 7.300 und Baden-Württemberg mit 4.000 Dosen – obwohl diese beiden Flächenbundesländer mehr Einwohner:innen haben als Berlin.

Doch diese Mengen werden nicht reichen: „Die Menge Impfstoff, die Berlin im Verhältnis zu anderen Ländern bekommt, ist meines Erachtens zu niedrig“, so der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD gegenüber dem ZDF. In Berlin treten zwei Drittel aller in Deutschland gemeldeten Affenpocken-Fälle auf. 

Er werde Berlin unterstützen, überproportional mehr Impfstoff zu bekommen, so Lauterbach: „Berlin ist der Hotspot für [icon name=“tag“ prefix=“far“] Affenpocken und braucht daher deutlich mehr Impfstoff als andere Länder.“ Bis zum Ende des Jahres erwartet die Bundesrepublik Deutschland noch einmal 200.000 Impfdosen.

Die Affenpocken-Impfung wird für alle Risikogruppen empfohlen

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Erwachsenen eine Impfung, wenn sie bereits mit dem Affenpockenvirus in Kontakt gekommen sind oder ein erhöhtes Risiko dafür haben. Das sieht die Kommission etwa bei Männern, die gleichgeschlechtlichen Sex mit wechselnden Partnern haben oder bei bestimmtem Laborpersonal.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Für die Grundimmunisierung sind zwei Dosen des Impfstoffs Imvanex im Abstand von etwa einem Monat nötig. Menschen, die bereits gegen Pocken geimpft wurden, benötigen nur eine Impfung. Die Impfung war für Kleinkinder in der BRD bis 1976 verpflichtend, in der DDR bis 1982.

Auch Schwerpunktpraxen und Krankenhäuser impfen jetzt

Die Impfung ist für alle Impfwilligen kostenlos. Künftig werden Impfungen auch in anderen Berliner Einrichtungen möglich sein. Dazu gehören unter anderem HIV-Schwerpunktpraxen, die Charité, das Auguste-Viktoria-Krankenhaus, das St.-Joseph-Krankenhaus und der Checkpoint, der HIV-Beratungsstelle am Hermannplatz. 

Diese werden seit Dienstag beliefert. Die Wartelisten für die Affenpocken-Impfungen sollen bereits lang sein. Nähere Informationen bekommen Interessenten an einer Impfung unter der Berliner Telefonnummer +49/(0)30/9018-41000, so eine Referentin des Gesundheitsstadtrats.

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