Freitag, 26. April 2024
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EU-Kommissarin: Klare Warnung vor Affenpocken – und Stigmatisierung

Mehr öffentliche Kommunikation - aber ohne Panikmache

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Eine deutliche Warnung an die Gesundheitsminister der Europäischen Union kommt von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Grund dafür ist die derzeitige Ausbreitung der Affenpocken in Europa. Sie fordert wirkungsvolle Maßnahmen – ohne Stigmatisierung der Betroffenen, das sind derzeit vor allem Männer, die mit unterschiedlichen Männern Sex haben.

EU ist das „Epizentrum entdeckter Fälle“

Die Europäische Union sei das Epizentrum entdeckter Fälle, so die Zypriotin Kyriakides am Mittwoch in einem Brandbrief: „Es ist keine Zeit für Selbstzufriedenheit, und wir müssen weiter zusammenarbeiten, um den Ausbruch zu kontrollieren“, macht sie deutlich.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Unter anderem sei es wichtig, dass die einzelnen EU-Staaten solide Systeme zur Überwachung der Lage und Meldung neuer Fälle hätten. Diese hätten zu Beginn der Corona-Pandemie gefehlt, erinnert die Kommissarin. Effektives Contact Tracing und gegebenenfalls Isolation – wie in Österreich vorgeschrieben – könnten ebenfalls helfen, den derzeitigen Ausbruch zu kontrollieren.

Wichtig: Öffentliche Kommunikation, aber ohne Panik und Stigmatisierung

Am wichtigsten sei aber die öffentliche Kommunikation über die Risken. Diese soll verstärkt werden, um das Bewusstsein zu schärfen – aber ohne Panik zu schüren oder betroffene Gruppen wie Männer, die Sex mit Männern haben, zu stigmatisieren.

„Prävention ist das stärkste Mittel, das wir haben“, macht Kyriakides klar. Sie warnt in ihrem Brief auch davor, dass  Affenpocken auf weitere Gruppen ausbreiten könnten, wie etwa Kleinkinder, Schwangere oder immungeschwächte Personen.

Zum Schluss verweist die Gesundheitskommissarin auf die Gegenmaßnahmen, die seitens der Europäischen Union gesetzt wurden. So seien schon jetzt aus dem EU-Budget mehr als 160.000 Dosen Impfstoff des Unternehmens Bavarian Nordic gesichert worden – und weitere Ankäufe werden vorbereitet.

Insgesamt mehr als 2.000 der Dosen werden nach Österreich geliefert, die erste Tranche befindet sich bereits im Land. Letzte Woche wurde der Impfstoff auch gegen Affenpocken zugelassen. Auch der Ankauf des Medikaments Tecovirimat durch die EU werde vorbereitet.

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