Freitag, 29. März 2024
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USA: Erstmals trans Frau hingerichtet

Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten ist am Dienstag eine trans Frau hingerichtet worden. Amber McLaughlin wurde am Dienstagabend durch eine Giftspritze getötet, wie diverse US-Medien unter Berufung auf die Strafvollzugsbehörde des US-Bundesstaates Missouri berichteten.

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Ein Gnadengesuch an Gouverneur Mike Parson konnte die Hinrichtung nicht verhindern. McLaughlin war 2006, vor ihrer Transition, wegen Vergewaltigung und Mordes an ihrer Ex-Freundin Beverly Guenther zur Todesstrafe verurteilt worden.

Dem Urteil zufolge hatte McLaughlin ihrer Ex-Freundin im Jahr 2003 wiederholt auf ihrem Arbeitsplatz aufgelauert, bis diese schließlich eine einstweilige Verfügung gegen McLaughlin erwirkte.

Sie stalkte und ermordete ihre Ex-Freundin

Als Guenther am 20. November 2003 nicht nach Hause kam, verständigten Nachbar:innen die Polizei. Die Spur führte schnell zu McLaughlin. Sie soll Guenther aufgelauert, sie vergewaltigt und mit einem Küchenmesser erstochen haben, die Leiche hat sie dann in den Mississippi geworfen.

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Das Urteil war umstritten: Denn die Geschworenen konnten sich nicht einigen, ob McLaughlin lebenslange Haft oder die Todesstrafe bekommen soll. Der Richter entschied schließlich alleine für die Todesstrafe. Diese wird in Missouri durch die Giftspritze vollstreckt.

Ihr Anwalt kämpft noch immer gegen die Todesstrafe

Bis zuletzt wollte McLaughlins Anwalt Larry Komp den Vollzug der Todesstrafe verhindern. Sie bereue ihre Tat, heißt in einem letzten Gnadengesuch. Er argumentierte auch mit der traumatischen Kindheit der 49-Jährigen, von der die Geschworenen nichts erfahren hatten. 

So war sie bei Pflegeeltern, ein Elternteil soll ihr Fäkalien ins Gesicht gerieben haben, als sie noch ein Kleinkind war. Ihr Adoptivvater soll sie mit einem Elektroschocker traktiert haben. Diese Misshandlungen hätten zu einem Gehirnschaden geführt, der im Verfahren allerdings nicht erwähnt wurde. Komp zufolge litt McLaughlin außerdem an Depressionen und habe mehrere Suizidversuche hinter sich.

Außerdem nahm das Gnadengesuch Bezug auf ihre „Diagnose der Geschlechts- beziehungsweise Genderdysphorie“, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) [icon name=“arrow-up-right-from-square“ prefix=“fas“] schreibt. Während ihrer Geschlechtsangleichung im Gefängnis sei sie aufgeblüht, sagte eine Person, die mit McLaughlin im Gefängnis war.

Erste Hinrichtung einer Frau seit 1953

Doch dem Gnadengesuch wurde nicht stattgegeben. Amber McLaughlin war nicht nur die erste trans Frau in der Geschichte der USA, sondern auch die erste Frau seit 1953, die in Missouri hingerichtet wird.

In den gesamten USA wurden 2022 18 Menschen hingerichtet, zwei von ihnen in Missouri.

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