Samstag, 20. April 2024
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Geschlechtseintrag „nicht-binär“: Community mit Entscheidung zufrieden

Eine wichtige Entscheidung für nicht-binäre Personen hat das Wiener Landesverwaltungsgericht gefällt: Das Gericht teilte die Argumentation der LGBTI-Community, das auch nicht-binäre Personen einen Anspruch auf einen entsprechenden Geschlechtseintrag hätten.

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Das Gericht gewährt der klagenden Person, ab jetzt in offiziellen Dokumenten den Geschlechtseintrag „nicht-binär“ zu führen. Bisher konnten nur Personen, die ein entsprechendes medizinisches Gutachten hatten, ihren Geschlechtseintrag auf „intergeschlechtlich ändern“. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, es wird erwartet, dass das Innenministerium in Revision geht.

HOSI Wien: „Erster wichtiger Schritt zu selbstbestimmtem Leben“

Trotzdem sehen Community und Politik die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Wien positiv. Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, sieht dieses Urteil „als ersten wichtigen Schritt hin zu einem selbstbestimmten Leben für nicht-binäre Menschen in Österreich als ersten wichtigen Schritt hin zu einem selbstbestimmten Leben für nicht-binäre Menschen in Österreich“.

Für Mo Blau, Leitung des Transgenderreferats der HOSI Wien, ist das Urteil „längst überfällig“: „Der Zugang zu allen Geschlechtseinträgen würde für nicht-binäre Menschen rechtliche Anerkennung bedeuten und viele Situationen im Alltag diskriminierungsärmer machen.“

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Ernst-Dziedzic: Änderung des Personenstandes muss ohne Hürden möglich sein

Auch Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin der Grünen für LGBTIQ und Menschenrechte, begrüßt die Entscheidung „als wichtigen Schritt für die Menschenrechte und die Selbstbestimmung über die eigene Geschlechtsidentität in Österreich.“. Sie werde sich weiter dafür einsetzen, dass eine Änderung des Personenschtandes „ohne Hürden und Schikanen auf allen Ebenen“ möglich sei.

„Auch wenn dieses Urteil ein wichtiges Zeichen ist, ist es traurig, dass wir schon wieder Gerichte für mehr Respekt und Akzeptanz brauchen“, meint Dominique Mras, Trans-Sprecherin der sozialdemokratischen LGBTI-Initiative SoHo.

Sie fügt hinzu: „Ich hoffe, wir alle können dieses Urteil dazu nutzen, eine unaufgeregte und vor allem menschenrechtliche und wertschätze Debatte über die geschlechtliche Vielfalt unserer Gesellschaft zu führen: Am Ende des Tages geht es darum, dass unsere Republik Menschen so anerkennt, wie sie seit Jahren leben. Dadurch verliert niemand etwas!“

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