Freitag, 26. April 2024
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Rechtsextreme Drohungen bei Drag-Queen-Lesungen: SP-Lindner fordert Polizeischutz

Zwei Kinderbuch-Lesungen von Drag-Queens empören derzeit die rechte Szene. Das könnte zu einem Sicherheitsrisiko werden, befürchtet SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner.

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„Niemand soll zu einer sexuellen Orientierung gutmenschlich gedrängt werden – schon gar nicht kleine Kinder“, hat sich der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp Anfang März in einer Presseaussendung empört. Später hat sogar einen Sonderlandtag angekündigt, um solchen „Transgender-Irrsinn“, wie Nepp es nennt, gesetzlich zu verbieten.

Rechtsextreme kündigen Störaktionen an

Grund der Aufregung: Drag-Lesungen für Kinder. Davon gibt es in den nächsten Wochen zwei: Am nächsten Montag liest Candy Licious in der Buchhandlung „Analog“, am 16. April das Team des Queen Brunch in der Villa Vida. In rechtsextremen Chatgruppen wird bereits aufgerufen, die Lesung am Montag zu stören, vor der Rosa Lila Türkis Villa soll es eine Demonstration geben.

Dass die Drohungen der Rechten ernst zu nehmen sind, hat Candy Licious schon im Sommer erfahren müssen, als sie während der Vienna Pride in der städtischen Bücherei Mariahilf vor Kindern lesen sollte: Unbekannte haben zuvor den Eingang zugemauert, um die Lesung zu verhindern – ohne Erfolg.

Lindner: „Keine Familie darf Angst vor rechtsextremen Störaufrufen haben“

Über diese Entwicklung besorgt ist Mario Lindner, Gleichbehandlungssprecher der SPÖ und Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Initiative SoHo. In einem Offenen Brief äußert er seine Befürchtung, „dass potenziell gewaltbereite Personen aus rechten Kreisen diese Anläufe nutzen wollen, um einen sicheren Ablauf der Lesungen zu verhindern – und dabei potenziell Teilnehmer:innen zu gefährden“.

Der Nationalratsabgeordnete fordert eine „gezielte Beobachtung durch die zuständigen polizeilichen Stellen“, etwa das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz (LVT). Diese sollen die Veranstaltungen auch „mit allen notwendigen Mitteln schützen“, fordert Lindner. Denn: „Keine Familie darf Angst vor rechtsextremen Störaufrufen und möglichen Gewaltakten haben, wenn sie eine öffentliche Kinderbuchlesung besuchen will.“

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