Samstag, 27. April 2024
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Belgrad feierte die größte Pride aller Zeiten

Unter dem Motto "Wir sind noch weit davon entfernt" hat am Samstag die Belgrade Pride stattgefunden - mit tausenden Teilnehmenden und ohne größere Zwischenfälle.

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Den Veranstalter:innen zufolge war es am Samstag die größte Pride-Parade, die Belgrad je gesehen hatte: Bis zu 15.000 Teilnehmer:innen zogen nach Schätzung der Organisator:innen vom bunt geschmückten Manjež-Park in der Innenstadt vor das Parlamentsgebäude. Im Park waren zahlreiche Politiker:innen, Diplomat:innen und Prominente, darunter auch Milica Đurđić, Partnerin von Premierministerin Ana Brnabić.

Die Polizei sicherte die Strecke großräumig ab

Der Marsch verlief ungestört: In der Nemanja-Straße wurde eine große Regenbogenfahne entfaltet, die von zahlreichen Aktivisten getragen wurde. Anders als in den Vorjahren gab es diesmal keine Probleme – auch, weil die Polizei die Strecke weiträumig abgesichert hatte. So waren auch Querstraßen, Hauseingänge oder Durchgänge entlang der Strecke gesperrt.

Mehrere Dutzend Menschen versammelten sich mit Ikonen vor der St.-Markus-Kirche, beteten und sangen Kichenlieder. Die Polizei sorgte dafür, dass sie nicht zu den Teilnehmer:innen der Belgrade Pride kommen konnten. Zum Abschluß gab es im Manjež-Park ein Pride-Konzert mit zahlreichen lokalen Künstler:innen und Drag Queens.

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Motto der Pride: „Wir sind noch weit davon entfernt“

Das Motto des Marsches war „Wir sind noch weit davon entfernt“ und sollte auf die rechtliche Situation der LGBTI-Community in Serbien hinweisen: So gibt es trotz der offen lesbischen Regierungschefin keine Eingetragenen Partnerschaften. Weitere Forderungen der Demonstrierenden waren effektivere Ermittlung bei Angriffen auf queere Personen oder ein Gesetz über Geschlechtsidentitäten.

In den letzten Jahren hat es bei der Belgrade Pride immer wieder Zwischenfälle gegeben: Hooligans hatten den Marsch angegriffen. Im letzten Jahr wurde sogar die in der serbischen Hauptstadt stattfindende Europride-Parade nach heftigen Gegenprotesten vom serbischen Innenministerium verboten. Sie fand schließlich auf einer verkürzten Strecke statt, es gab zahlreiche Angriffe auf Teilnehmer:innen. Die EU kritisierte die Einschränkungen und Störungen der Pride damals.

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