Samstag, 27. Juli 2024
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Homosexuelle SVP-Mitglieder gründen eigenen Verein

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In Zürich haben sich nun die schwulen und lesbischen Mitglieder der rechtspopulistischen „Schweizerischen Volkspartei“ (SVP) zu einem eigenen Verein, der GaySVP zusammengeschlossen. Eine Stellungnahme der Mutterpartei gibt es dazu nicht.

„Auch in der SVP gibt es Homosexuelle“, so der Obmann Beat Feurer bei der Gründungsversammlung im Zürcher Volkshaus. Immerhin hat die Partei rund 100.000 Mitglieder – offen zu ihrer sexuellen Orientierung würden aber nur die wenigsten stehen – weil die Partei und ihrer Wähler „nicht aus Prinzip homosexuellenfreundlich“ seien, so Feurer.

Schwule seien nicht automatisch links oder alternativ, betont Feurer: „Wir bekennen uns ganz klar zum Parteiprogramm“ – mit einer Ausnahme: Bei den Rechten für Lesben und Schwule ist die GaySVP erwartungsgemäß progressiver als die nationalkonservative Mutterpartei. So fordern die lesbischwulen Bürgerlichen das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. „Keine leichte Aufgabe“, weiß Feurer jetzt schon.

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Denn wenn es um Homosexualität geht, werde man in der SVP immer noch „merklich nervös“. Und dieses Problem zeigte sich auch bei der Gründungsversammlung der GaySVP. Bei der Suche nach einem prominenten Funktionär, der eine Rede halten sollte, hagelte es nur Absagen – offiziell gab es „Terminprobleme“. Ebensowenig gibt es eine Stellungnahme von Parteichef Toni Brunner zur Vereinsgründung. Doch Widerstand aus den eigenen Reihen sind die GaySVP-Mitglieder gewohnt. Als sich die Gründung im Dezember 2009 abzeichnete, verbot die Partei den Aktivisten, auf ihrer Homepage das Logo der SVP zu verwenden.

Bis jetzt hat die GaySVP übrigens einen massiven Männerüberschuss: Der Verein hat genau ein lesbisches Mitglied. Das könnte sich aber schon nächstes Wochenende ändern – wenn die GaySVP beim Zürcher CSD aktiv Mitglieder werben möchte.