Freitag, 26. April 2024
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Britischer Justiz-Staatssekretär outet sich

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Spät, aber doch hat sich ein britisches Regierungsmitglied geoutet. Diesmal handelt es sich um Crispin Blunt von den konservativen Tories, seines Zeichens als Justizstaatssekretär für Gefängnisse zuständig.

In einer offiziellen Stellungnahme des Ministeriums heißt es: „Er hat sich entschieden, zu seiner Homosexualität stehen zu wollen.“ Gleichzeitig hat er sich von seiner Ehefrau getrennt. Die beiden haben zwei Kinder im Teenager-Alter. Einen neuen Partner gebe es jedoch nicht, heißt es offiziell. Der Boulevardzeitung „Daily Mail“ gegenüber spricht ein Vertrauter aber sehr wohl von einem Freund. Aus dem Büro des Premierministers gab es zu dem Outing keine Stellungnahme. Dies sei seine persönliche Angelegenheit, hieß es in der Downing Street.

Überstürzt war das Outing vermutlich nicht: Blunt, ein Onkel der Schauspielerin Emily Blunt, feierte am 15. Juli seinen 50. Geburtstag, am 15. September hätte er mit seiner Frau den 20. Hochzeitstag gefeiert. Diese ist – so die „Daily Mail“ – trotzdem „komplett traumatisiert“, weil sie ihre eigene Karriere als Bankerin der Karriere ihres Mannes geopfert habe.

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Dabei war gerade ihr Wohl der Grund, warum er sich nicht früher zu seiner Homosexualität bekannt hat: „Crispin hat mit seinem Gewissen über Jahre gerungen, wegen seiner Frau“, erzählt ein Vertrauter der „Daily Mail“: „Er fühlt sich wahnsinnig schuldig über das, was die Nachricht in seiner Familie ausgelöst hat, aber mehr als alles andere, fühlt er sich befreit.“

Blunts Outing ist bereits das zweite Mal, dass ein Mitglied der konservativ-liberalen Koalition sich als schwul bekennt. Der erste Fall war allerdings etwas spektakulärer: Die Homosexualität des liberaldemokratischen Finanzstaatssekretärs David Laws flog Ende Mai auf, weil er die Miete für die Wohnung seines Partners jahrelang als Spesen über die Staatskasse abgerechnet hatte. Siebzehn Tage nach seiner Bestellung musste er deshalb seinen Hut nehmen.

Blunts Outing wird von der britischen Innenpolitik positiv aufgenommen: Ein Insider erklärt der „Daily Mail“, es sei „sein bester Zug, seit er im Parlament ist“, zumal Schwule in der konservativen Partei von David Cameron nicht ausgeschlossen werden: „Sie werden fast willkommen geheißen.“ Da Cameron mehr Lesben und Schwule in seinem Kabinett haben möchte, wäre Blunts Position nach seinem Outing sicherer denn je.

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