Donnerstag, 28. März 2024
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Neues HIV-Medikament in den USA zugelassen

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Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat ein HIV-Medikament des Pharmakonzerns Gilead genehmigt, das vier Wirkstoffe vereint und einmal am Tag eingenommen werden muss.

Es wird in den USA in den nächsten Tagen unter dem Handelsnamen „Stribild“ erhältlich sein und gilt als einer der neuen Hoffnungsträger des Konzerns. Laut einer Sprecherin von Gilead laufen derzeit noch die Zulassungsverfahren für Stribild in der Europäischen Union, Australien und Kanada.

Eine Tablette pro Tag, mit zwei neuen Wirkstoffen

Für Stribild hat Gilead zwei bereits bekannte Wirkstoffe und zwei neue kombiniert: Auf der einen Seite enthält es Emtricitabin und Tenofovir, die bereits unter anderem in Gileads HIV-Medikament „Truvada“ enthalten sind, das seit 2004 zugelassen ist. Neu in dem Wirkstoffcocktail sind Elvitegravir und die verstärkend wirkende Substanz Cobicistat.

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„Durch fortwährende Forschung und Arzneimittel-Entwicklung hat sich die Behandlung für HIV-Infizierte von Behandlungen mit mehreren Pillen auf eine einzige reduziert“, so Edward Cox von der FDA. Und er ergänzt: „Neue HIV-Kombinationsmedikamente wie Stribild helfen, die Behandlung zu vereinfachen“.

Risiko für bestimmte Gruppen noch nicht ausreichend erforscht

Allerdings muss Gilead weitere Forschungen durchführen, was die Auswirkungen des Medikaments auf Frauen und Kinder betrifft und wie sich resistente HIV-Stämme unter Stribild entwickeln. Auch die Wechselwirkungen zu anderen Medikamenten seien noch nicht ausreichend erforscht, so die FDA.

Außerdem muss auf der Verpackung davor gewarnt werden, dass Stribild den Milchsäure-Spiegel im Blut steigern kann und zu ernsthaften Leberproblemen führen kann – beide Nebenwirkungen können tödlich enden. Auch dürfen Patienten mit einer chronischen Hepatitis-B-Infektion nicht mit dem neuen Medikament behandelt werden.

Testreihe auch in Wien

Getestet wurde das Medikament an mehr als 1.400 HIV-positiven Versuchspersonen in mehreren Ländern, unter anderem auch in Wien.

Kritik gibt es vor allem am Preis von Stribild: Dieses neue Medikament ist um etwa ein Drittel teurer als sein Vorgänger, bestehend aus drei Pillen, so Michael Weinstein, Chef der Stiftung „Aids Healthcare“.

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