Donnerstag, 18. April 2024
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Nach Brexit: Der Premier, der die Ehe öffnete, tritt zurück

David Cameron hat angekündigt, sein Amt im Herbst zur Verfügung zu stellen

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Seit den frühen Morgenstunden ist es fix: Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland wird die Europäische Union verlassen. Die gestern durchgeführte Volksabstimmung über einen EU-Austritt haben die EU-Gegner mit 52 zu 48 Prozent gewonnen.

Am Vormittag hat dann auch der konservative Premierminister David Cameron, der sich für einen Verbleib in der Union eingesetzt hat, seinen Rücktritt für Oktober angekündigt. In der Rede, in der Cameron seinen Rücktritt ankündigte, sagte er, er sei „sehr stolz und sehr geehrt“, sechs Jahre lang britischer Premierminister gewesen zu sein.

Öffnung der Ehe einer der „großen Schritte“ von Camerons Regierung

Als einen der „großen Schritte“ seiner Amtszeit nannte er explizit die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare. So sagte der scheidende britische Premierminister, zu den Leistungen seiner Regierungszeit gehöre es, mehr Arbeitsplätze geschaffen zu haben, Sozial- und Bildungsreformen durchgeführt zu haben und „es denen, die sich lieben, ermöglichen zu heiraten, wie auch immer ihre sexuelle Orientierung ist.“

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Es ist nicht das erste Mal, dass Cameron die Öffnung der Ehe als einen seiner größten politischen Erfolge bezeichnet. In einem Gastbeitrag, den er im Jänner 2015 für das britische News-Portal PinkNews verfasst hat, meinte er, die Einführung der gleichgeschlechtlichen Zivilehe „sagt etwas über die Art und Weise, was für ein Land wir sind. Es sagt, wir sind ein Land, das seine Traditionen wie Respekt, Toleranz und Gleichheit ehrt.“

Die Ehe-Öffnung sei auch ein „kraftvolles Zeichen“ an junge Lesben und Schwule, die sich ihrer sexuellen Orientierung noch nicht sicher seien: „Sie sagt klar, ‚du bist gleich‘, egal ob hetero- oder homosexuell“, so Cameron weiter.

Ehe seit 2014 geöffnet – außer in Nordirland

Die konservativ-liberale Regierung unter David Cameron hat die Ehe in England und Wales seit 29. März 2014 geöffnet, seit 31. Dezember 2014 können schwule und lesbische Paare bereits in Schottland heiraten. Lediglich Nordirland verwehrt homosexuellen Paaren noch immer die Ehe.

Das Austritts-Referendum, das auf eine Initiative von David Cameron zurückgeht, war „keine Entscheidung, die leicht gefällt wurde“, betonte Cameron. EU-Bürger in Großbritannien und Briten in der EU beruhigte er: Es werde keine augenblicklichen Veränderungen geben.

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