Mittwoch, 24. April 2024
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Grevenbroich: Keine Homo-Ehen im Kloster

Weil Zisterziensermönche ein Problem mit der Ehe für alle haben, bietet das Standesamt keine Trauungen im Kloster mehr an

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Das Zisterzienserkloster in Grevenbroich ist einer der beliebtesten Trauungsorte der Stadt im Rheinland. Doch weil die Mönche in ihren Räumlichkeiten keine gleichgeschlechtlichen Paare zulassen wollen, hat das Standesamt sich nun von diesem Trauungsort getrennt. Das bestätigte die Stadt nun dem WDR.

Die Klosterbibliothek als Trau-Location hat ausgedient

Seit 2007 können sich Paare in der ehemaligen Bibliothek des Klosters standesamtlich trauen lassen. Eine Möglichkeit, die jedes Jahr unzählige Paare in Anspruch genommen haben. Das Kloster war neben der Villa Krüppel und dem Schloss Hülchrath einer der beliebtesten Trauungsorte in Grevenbroich.

Doch damit ist jetzt Schluss: Nachdem im letzten Jahr in Deutschland die Ehe für alle vor geöffnet wurde, kamen Vertreter des Klosters auf die Stadt Grevenbroich zu. Der Stadt zufolge haben die Zisterzienser-Mönche erklärt, dass sie ein Problem bei der Trauung gleichgeschlechtlicher Partner sehen würden.

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Deshalb hat das Standesamt jetzt die Zusammenarbeit mit dem Kloster beendet. Damit können ab dem kommenden Jahr weder hetero- noch homosexuelle Paare in der Klosterbibliothek heiraten. Die Stadt Grevenbroich begründet ihre Entscheidung damit, dass sie als Institution der staatlichen Verwaltung alle Paare gleich behandeln will.

Die Stadt möchte alle Paare gleich behandeln – egal ob hetero- oder homosexuell

„Das Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe, das heute vor einem Jahr in Kraft trat, ließe sich nicht mit dem Kirchenrecht vereinbaren“, so Bürgermeister Klaus Krützen am Sonntag zur Westdeutschen Zeitung. Er hat auch den Ältestenrat der Stadt über die Entscheidung informiert – „er unterstützt diesen Verwaltungsakt“, so Krützen.

Die die Zisterziensermönche kommentieren die Entscheidung der Stadt Grevenbroich nicht. „Der Veränderungsprozess wurde durch die Stadt initiiert“, kommentiert Alois Seimetz, Geschäftsführer der Klosterbetriebe, die Veränderungen knapp.

Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Grevenbroich seit dem 1. Oktober 2017 möglich. Von dieser Möglichkeit haben bis jetzt 23 Paare Gebrauch gemacht: acht weibliche und 15 männliche. Einige davon haben ihre bestehende Lebenspartnerschaft in eine Zivilehe umgewandelt.

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