Freitag, 26. April 2024
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„Team LGBTI“ auf Rang sieben im Olympia-Medaillenspiegel

Noch nie zuvor haben so viele Teilnehmer:innen Olympia-Geschichte geschrieben

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Zum Schluß gab’s für den offen schwulen Turmspringer Tom Daley noch eine Bronze-Medaille im Einzelbewerb. Für Daley, der bereits im Synchronspringen mit Matty Lee Gold gewonnen hatte, waren es damit die erfolgreichsten Olympischen Spiele seiner Karriere. Doch er war nur einer von über 170 LGBTI-Athlet:innen in Tokio – mehr als doppelt so viele wie bei den letzten Spielen in Rio.

11 Gold-, 12 Silber- und 9 Bronze-Medaillen

Insgesamt holten LGBTI-Sportler:innen 11 Gold-, 12 Silber- und 9 Bronzemedaillen. Als Land wären sie im Medaillenspiegel damit auf Rang 7 – noch vor den Niederlanden, Frankreich und Deutschland. Im Finale des olympischen Frauenfußball-Turniers standen gleich neun LGBTI-Athletinnen, letztendlich gewannen die Kanadierinnen gegen die Schwedinnen.

Doch auch abseits des Siegertreppechens gab es bei diesen Olympischen Spielen zahlreiche Regenbogen-Geschichten, die es verdienen, erzählt zu werden. So wie jene der neuseeländischen Gewichtheberin Laurel Hubbard. Ihr Auftritt war zwar nach einigen Minuten vorbei, sie vermasselte ihre ersten drei Versuche. Doch als erste offene trans Athletin hat sie hier den Weg für künftige Generationen geebnet und Olympia-Geschichte geschrieben.

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Viele Regenbogensportler:innen schrieben Olympia-Geschichte

Für einen besonderen Moment sorgte auch die deutsche Hockey-Kapitänin Nike Lorenz, die mit einer Regenbogenbinde antrat. Oder die philippinische Boxerin Nesthy Petecio, die ihre Silbermedaille der LGBTI-Community widmete. Für einen queeren Höhepunkt sorgte die polnische Ruderin Katarzyna Zillmann. Sie outete sich als lesbisch, nachdem sie mit ihrem Team im Doppel-Vierer die Silbermedaille gewonnen hatte – und widmete die Medaille ihrer Freundin.

Diese Geschichten überstrahlen den Hass und den Neid, dem LGBTI-Sportler:innen auch bei diesen Spielen ausgesetzt waren – etwa durch das russische Staatsfernsehen: So sagte der Abgeordnete Alexej Schurawljow über Daley, Russland stehe §entschlossen gegen diese ganze Plumpheit und diese Perversion“. Und in einer anderen Sendung äffte der Moderator Hubbart mit einer Zöpfchenperücke nach.

Auch diesmal hatten die LGBTI-Sportler:innen mit Hass und Neid zu kämpfen

Ebenfalls für Empörung hat der italienische Tennisprofi Fabio Fognini gesorgt. Die Nummer 32 der Welt hat während des Spiels mehrmals lautstark eine schwulenfeindliche Beleidigung von sich gegeben. Er hat sich nach seinem Ausscheiden für seinen verbalen Fehltritt entschuldigt.

Doch nach den Spielen ist vor den Spielen: Bereits in einem halben Jahr finden die Olympischen Winterspiele in Peking statt – bleibt zu hoffen, dass dann ähnlich viele LGBTI-Athlet:innen ihre Kräfte und Fähigkeiten messen.

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