Samstag, 27. Juli 2024
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Weiterer queerfeindlicher Vorfall in der französischen Fußball-Liga

Rund um den Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) positioniert sich auch die erste französische Fußball-Liga gegen Hass auf sexuelle Minderheiten. Doch nicht alle Spieler unterstützen dieses Engagement.

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Am letzten Spieltag der heurigen Saison spielten die Profis der ersten französischen Fußball-Liga mit zwei Aufnähern gegen Homophobie – als klares Statement anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT). Doch einige Spieler weigerten sich, die Aktion zu unterstützen.

Wie schon am Spieltag bekannt wurde, blieb der ehemalige Red-Bull-Spieler Mostafa Mohamed, der nun für Nantes spielt, im Hotel. Bei den Monegassen überklebte der ehemalige Red-Bull-Salzburg-Spieler Mohamed Camara aus Mali das Regenbogen-Logo auf der Brust und dem Ärmel mit Klebeband. Außerdem verweigerte Camara das offizielle Matchfoto vor dem Kampagnenlogo.

Auch beim OSC Lille weigerte sich ein Spieler, die Aktion zu unterstützen

Nun wird noch ein weiterer Fall bekannt, bei dem ein Spieler das Engagement der Liga gegen Homohobie nicht mittragen wollte: Der Franzose Nabil Bentaleb von OSC Lille weigerte sich beim Heimspiel gegen Nizza offenbar, ich vor dem Anpfiff mit seinen Mannschaftskameraden vor einem Anti-Homophobie-Banner fotografieren zu lassen.

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Ein Video der TV-Übertragung, auf der die Aktion zu sehen ist, macht gerade in Sozialen Medien die Runde. Darauf ist zu sehen, wie sich die Mannschaften vor einem Banner aufstellen, auf dem das durchgestrichene Wort „Homophobie“ über dem nicht durchgestrichenen Wort „Fußball“ zu sehen ist.

Während die anderen Kicker vor dem Banner postieren, steht Bentaleb am Rand und scheint sich seine Schuhe zuzubinden. Als die Aktion beendet ist, läuft er zu seinen Mannschaftskollegen.

Die Weigerung der Fußballer provoziert Hass auf queere Menschen

Für die NGO Rouge Direct, die sich gegen Homophobie in Frankreichs Stadien einsetzt, ist Bentalebs Verhalten eine „homophobe Mikroaggression“. In einer Pressemitteilung bezeichnet die Organisation das Ergebnis der Anti-Homophobie-Aktion der Liga „katastrophal“.

Denn dadurch, dass die Verweigerer mediale Aufmerksamkeit bekommen haben, sei „in sozialen Netzwerken und vor allem in Mali erneut Hass gegen queere Menschen provoziert worden“. 

So hätten Medien in Mali die homophobe Aktion Camaras bejubelt und ihn als standhaften Muslim dargestellt, der gegen westliche Dekadenz kämpfe. Bebildert wurden die Berichte mit Bildern des Fußballers während einer Pilgerreise nach Mekka.