Freitag, 26. April 2024
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Berlin braucht 200 Plätze für LGBT-Flüchtlinge

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Auch nach Deutschland kommen immer mehr schwule, lesbische, bisexuelle oder Transgender Flüchtlinge. In Berlin bittet die Schwulenberatung deshalb Gesundheitssenator Mario Czaja von der CDU, 200 entsprechende Plätze zu schaffen.

In einem offenen Brief an Czaja setzt sich die Schwulenberatung dafür ein, dass die Stadt bei neu zu errichtenden Flüchtlingsunterkünften mindestens 200 Plätze für Angehörige sexueller Minderheiten einrichtet.

„Viele LSBTI* Flüchtlinge kommen aus Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht und gesellschaftlich und familiär sehr geächtet wird“, so das Schreiben. Wenn sie sich vor den deutschen Behörden zu einem Coming Out durchringen könnten, folgt in den Flüchtlingsunterkünften die nächste Diskriminierung, so die Berliner Schwulenberatung. „Ein Outing in einem Heim kann schwerwiegende Folgen haben“, so Marcel de Groot, der Geschäftsführer der Institution.

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Die Schwulenberatung erklärt, sie bekomme in letzter Zeit vermehrt Anfragen von Flüchtlingen, die sich „nicht gut aufgehoben“ fühlten. Angst vor Diskriminierungen, Beleidigungen und Gewalt sind an der Tagesordnung, entsprechende Vorkommnisse wurden bestätigt.

Um die Lebensqualität dieser Flüchtlinge zu verbessern, möchte die Schwulenberatung Berlin auch mit dem Senat der Stadt zusammenarbeiten. Man wolle in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie der Lesbenberatung 30 bis 50 Wohnungen anmieten, um ihnen „geeignete Wohnformen und die benötigte Betreuung anzubieten“.

Bei der Betreuung könne dabei kostensparend auch auf die bestehenden Angebote der Beratungsstellen, die sich an der Aktion beteiligen, zurückgegriffen werden. Somit gebe es „auch eine Anbindung an die queere Community in Berlin“, so die Schwulenberatung.

Eine Antwort des Gesundheitssenators steht noch aus. Doch Flüchtlinge, die einer sexuellen Minderheit angehören, sind in Westeuropa ein zunehmend stärker werdendes Thema. Denn sie kommen nicht nur aus den „klassischen“ Flüchtlingsländern, sondern auch aus anderen europäischen Staaten wie Russland. In Wien hat die regierende SPÖ deshalb am Wochenende auf dem Landesparteitag beschlossen, sich für eine entsprechende Beratungsstelle einzusetzen.

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