Freitag, 29. März 2024
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Witwe des Orlando-Attentäters als Helferin angeklagt

Wegen Terrorismus und Behinderung der Justiz droht ihr nun lebenslange Haft

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Noor Salman, die Witwe des Orlando-Attentäters Omar Mateen, wird als Terrorhelferin angeklagt. Sie soll ihrem Mann geholfen haben, die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu unterstützen. Mateen hatte am 12. Juni 2016 in dem unter Lesben und Schwulen beliebten Nachtclub „Pulse“ 49 Menschen erschossen, bevor er selbst von der Polizei getötet wurde.

Die 30-Jährige wurde am Montag in Rodeo, einer Gemeinde nordöstlich von San Francisco, festgenommen. Dorthin ist sie nach dem Anschlag mit ihrem vierjährigen Sohn gezogen. Nun wird sie sich wegen Terrorvorwürfen und Behinderung vor Gericht verantworten müssen.

Hat sie ihren Mann ermuntert, den „Islamischen Staat“ zu unterstützen?

Konkret wird Salman vorgeworfen, dass sie ihren Mann dazu ermuntert und ihm geholfen habe, die Terrormiliz zu unterstützen. In einem Telefonat mit den Behörden, das Mateen während dem Anschlag aus dem „Pulse“ geführt hat, erklärte er sich zum IS-Gefolgsmann. Ermittlern zufolge hatte er sich durch dschihadistische Propaganda im Internet radikalisiert. Bei dem Anschlag kamen 49 Menschen ums Leben, 53 wurden verletzt. Mateen wurde von einer Spezialeinheit erschossen.

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Seine Witwe wurde nach der Tat zwar ausgiebig befragt, aber zunächst von den Behörden nicht belangt. Medienberichten zufolge soll sie ihren Mann aber mindestens einmal zu dem Nachtclub begleitet und ein anderes Mal mit ihm Munition gekauft haben. Außerdem soll sie die Polizei im Bundesstaat Florida und die US-Bundespolizei FBI bei den Ermittlungen in die Irre geführt haben.

Ihr Onkel sieht die 30-Jährige selbst als Opfer

Die Anklage wurde am Dienstag im kalifornischen Oakland verlesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. „Sie wusste, dass er den Anschlag ausführen würde“, sagte Staatsanwalt Roger Handberg während der 15-minütigen Anhörung. Bei einer Verurteilung droht ihr eine lebenslange Haftstrafe. Der Fall soll in Kürze an die Behörden in Florida übergeben werden. Diese hatten bereits letzte Woche beantragt, das Vermögen der Frau zu beschlagnahmen.

Gegenüber dem Nachrichtensender CNN wies die Verteidigerin von Noor Salman die Vorwürfe zurück: Sie habe nichts von den Plänen ihres Mannes gewusst, betonte sie. Auch ihr Onkel stellte sich auf die Seite der 30-Jährigen. Sie könne „keiner Fliege etwas zuleide tun“, betonte er vor dem Gerichtsgebäude. Im Gegenteil: Sie sei von Mateen körperlich und seelisch misshandelt worden und nur bei ihm geblieben, weil sie Angst davor hatte, das Sorgerecht zu verlieren.

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