Freitag, 26. April 2024
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Keine Fortsetzung des Life Balls: Stadt redet nicht mit Keszler-Team

Das wurde aus den Ankündigungen des Bürgermeisters, die Veranstaltung weiterführen zu wollen

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Im nächsten Jahr dürfte es wohl keinen Life Ball geben. Das haben Recherchen des ORF Wien ergeben: Die von Bürgermeister Michael Ludwig angekündigten Gespräche mit dem Life-Ball-Büro habe es bis jetzt nicht gegeben, heißt es dort. Im Rathaus relativiert man diese Aussagen.

Bürgermeister hat „großes Interesse an Weiterführung“ – aber offenbar nicht mit dem Life-Ball-Büro

„United in Diversity“ verabschiedete sich der Life Ball am 8. Juni. Insgesamt 26 Mal war die Veranstaltung im Wiener Rathaus zu Gast und sorgte für internationales Aufsehen. Doch durch Probleme mit Sponsoren und kolportierten Misstönen mit der Stadt Wien entschied sich Gery Keszler, der Vater des Life Balls, den Ball nicht mehr weiterzuführen.

Doch Bürgermeister Michael Ludwig von der SPÖ wollte das prestigeträchtige Ereignis nicht so einfach ziehen lassen. „Wir haben großes Interesse daran, dass es weitergehen kann“, erklärte der Stadtchef im Gemeinderat auf Anfrage der NEOS. Dazu hätte es Gespräche zwischen der Stadt und den bisherigen Machern des Life Balls geben sollen.

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Rathaus bestätigt „Gespräche mit Organisationen und Privatpersonen“

Doch die Stadt habe sich noch nicht gemeldet, hieß es aus dem Life-Ball-Büro gegenüber dem ORF Wien. Weil die Zeit für die Organisation einer solchen Veranstaltung knapp werde, gehe man deshalb davon aus, dass im kommenden Jahr kein Life Ball stattfinden wird. 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Life-Ball-Büros sind deshalb schon gekündigt worden.

Aus dem Büro des Bürgermeisters hieß es hingegen, man führe „Gespräche mit Organisationen und Privatpersonen“, um den Life Ball und die Idee dahinter neu aufzusetzen. Die Stadt würde als Partner bereitstehen. Um welche möglichen Partner es sich dabei handeln könnte und ob sich auch aus der LGBT-Community kommen, wollte das Rathaus nicht verraten.

Soll der Life Ball näher an die stadteigene Event-Firma herangeführt werden?

Das entspricht einer Idee, die schon kursierte, bevor das Klima zwischen Keszler und der Stadt abkühlte und dieser das Ende des Life Balls ankündigte. Damals hieß es nach Informationen des Kurier, die Stadt habe Keszler angeboten, „den Ball in anderer Form gemeinsam weiterzuführen“. Keszler sollte als Gesicht und Kopf erhalten bleiben, die Organisation sollte in „professionellere“ – und damit vermutlich stadtnähere – Hände gelegt werden.

Dass der Life Ball in der Zeit nach Gery Keszler näher an das Stadt Wien Marketing, eine 100% Tochter der Stadt, herangeführt werden könnte, sieht der Wiener NEOS-Gemeinderat Markus Ornig allerdings kritisch: „Der Life-Ball darf nicht zu einem PR-Event der Stadt verkommen, sondern soll weiterhin Bewusstsein für HIV-positive und an AIDS-erkrankte Menschen schaffen“, so Ornig bereits im Mai.

Allerdings sei es auch jetzt „nicht ganz ausgeschlossen“, dass man mit dem bisherigen Team des Life Balls zusammenarbeitet. Denn sonst müsste die Stadt die Markenrechte erwerben, wenn die Veranstaltung weiter unter dem alten Namen firmieren sollte. Diese hat sich Keszler für den Verein „Life +“ bis 2027 schützen lassen. Doch dann sollten die Gespräche zwischen diesen beiden Seiten wohl rasch beginnen.

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